Hallo Tom,
bei gleichem Werkstoff und ungehärteten Zahnflanken sind Zahnradpaarungen mit gleicher Härte aufgrund der Fressgefahr zu vermeiden.
Bei Gusseisen und gehärteten + geschliffenen Zahnflanken, besteht das Problem nicht mehr. Auch Paarungen aus gehärtetem und ungehärtetem Metall sind nicht mehr betroffen da das ungehärtete Rad aufgrund der Kaltverfestigung durch das ständige Überrollen fester wird (Aluminiumlegierungen zeigen im Allgemeinen ausgeprägte Kaltverfestigungserscheinungen).
Ritzel sollten wenn möglich aus einem festeren Werkstoff sein als das Großrad (höhere Belastung des Zahnfußes)
Neben dem Nachweis für Zahnfußtragfähigkeit, welche in erster Linie von der Festigkeit der Materialien abhängt, muss auch ein Nachweis auf Grübchentragfähigkeit (Grübchenbildunng ist auch als Pitting oder "Karies" bekannt) gemacht werden. Letzterer beruht auf der Hertzschen Pressung und vergleicht die auftretende Flankenpressung mit der zulässigen Flankentragfähigkeit.
Dokumentiert sind die Nachweise z.B. in "Roloff/Matek Maschinenelemente". Im zugehörigen Tabellenbuch finden sich die Materialkennwerte für verschiedene Stähle.
Ich würde wahrscheinlich ein gehärtetes Stahlritzel und ein Großrad aus einer Aluminiumknetlegierung oder ungehärtetem Stahl verwenden. Wie breit die Zähne sein müssen und wie groß das Modul sein muss kann dann nur ordentlich mit einem Festigkeitsnachweis bestimmt werden (siehe Roloff/Matek).
Zu Kunstoff kann ich leider keine Aussage machen. Mein Werkstoffkundeprofessor meinte immer "Wer Kunstoff kennt nimmt Stahl"
Viele Grüße
Thomas
Geändert von schmidi093 am 16. August 2017 um 12:52