Dass unser Recht auf informationelle Selbstbestimmung dauernd verletzt wird, wissen die meisten gar nicht. Schaut jemand hin und wieder N24? Da gibts zwischen zwei Sendungen hin und wieder "EarthTV" zu sehen, wo Kameras in großen oder bekannten Orten wie Tokyo, New York, Berlin etc. installiert werden. Diese Kameras filmen dann meistens irgendwelche öffentlichen Plätze. Das heißt: ICH kann OHNE mein Wissen gefilmt werden, und JEDER der N24 schaut, sieht mich. Und solange nicht auf öffentlichen Plätzen auf die Kameras hingewiesen wird, ist das eine Verletzung meines Rechts. Stört's wen? Mich schon!

Wenn ich mich ins Internet einklinke speichert jeder Serviceanbieter - egal ob Carrier, Internet Access Provider, Internet Service Provider oder Content Provider - meine Daten. Welche IP-Adresse habe ich? Auf welche Seite gehe ich? Was kaufe ich alles bei Amazon? Bin ich vielleicht desöfteren mal auf politisch orientierten Seiten?
Alles wird in Logprotokollen festgehalten. So entsteht ein Persönlichkeitsprofil, in dem teilweise Dinge über mich stehen die ich selbst gar nicht weiß.

Wo ich früher noch Kontrolle über meine Daten hatte, habe ich sie jetzt nicht mehr. Es ist noch nicht so lange her, dass man zu einer Behörde ging und dort händisch per Formular seine Daten eingegeben hat. Das wurde in einer Rechenmaschine gespeichert, die ein ganzes Zimmer ausgefüllt hat. Man WUSSTE, was mit den Daten passiert.

Heute ist das schon anders. Bin ich einmal im Internet hinterlasse ich Datenspuren, die jeder zurückverfolgen kann. NOCH kann ich das verhindern - indem ich einfach das Internet nicht nutze.

Die Chips, die Neil angesprochen hat, nennen sich RFID-Chips. Ich bin mir sicher dass die in ein paar Jahren gang und gebe sein werden. Und DANN habe ich KEINE Möglichkeit, mich und meine Daten vor der virtuellen Welt zu schützen. Daten werden zwischen virtueller und realer Welt ausgetauscht, so wie wir heute Daten zwischen zwei Servern austauschen.


Stefan