Portal > Forum > Raketen Technik > Nutzlasten & Bergungssysteme > Wie trocknet ihr eure Blitzwatte ?
Autor | Thema |
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Achim
Moderator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Deutschland 91088 Bubenreuth Verein: Solaris & RMV Beiträge: 3029 Status: Offline |
Beitrag 9707
[05. Februar 2002 um 20:13]
ich teile die Watte in Portionen für jeweils einen Flugtag und schlage sie dann in Alufolie ein. So muss ich immer nur so viel auftauen, wie ich tatsächlich brauche. ich habe Watte, die ist schon 3 Jahre gefrostet und immer noch tadellos.
Gruß, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |
Palladium
Anzündhilfe Registriert seit: Feb 2002 Wohnort: Verein: Beiträge: 5 Status: Offline |
Beitrag 9709
[05. Februar 2002 um 20:16]
Hallo!
Ich bewahre Blitzwatte in einem verschließbaren kleinen Eimer auf. In diesen habe ich unten ein Luftentfeuchterkissen aus dem Baumarkt gelegt und dieses mit einem Tuch abgedeckt. Darüber kommt dann die Watte. Trotz lagern bei Raumtemperatur (im Keller) hatte ich auf diese Art noch nie Probleme mit der Haltbarkeit. |
Achim
Moderator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Deutschland 91088 Bubenreuth Verein: Solaris & RMV Beiträge: 3029 Status: Offline |
Beitrag 9713
[05. Februar 2002 um 22:05]
Zitat: Das hängt von der lagerdauer ab. In Tischfeuerwerk wird auch Pyrowatte verwendet und die ist manchmal ganz schön überlagert. Nach Aussage eines Sprengstoff-Professors an irgendeiner Hochschule (ich weiss nicht mehr, wo ich es gelesen habe) zersetzt sich Schiessbaumwolle immer! irgendwann. Die Zeitdauer hängt von der Nachbehandlung und der Stabilisierung der Watte ab. Wenn sie anfängt, leicht säuerlich zu riechen, wird es Zeit sie aufzubrauchen. Gruß, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |
Hendrik
Senior Pyronaut
Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: Köln Verein: SOLARIS-RMB e.V., DGLR e.V., Aero Club Rheidt e.V. Beiträge: 2941 Status: Offline |
Beitrag 9718
[06. Februar 2002 um 09:39]
Zitat: Ich würde die Nitrozellulose nicht trocken lagern, da von ihr im trockenen Zustand unverhältnismäßig mehr "Gefahrenpotential" ausgeht, als im feuchten Zustand... vom "feuchtgefrorenen" ganz zu schweigen! Viele Grüße, Hendrik SOL-2 Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise. Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher http://solaris.raketenmodellbau.org Solaris-RMBder Verein fürs Forum. |
Palladium
Anzündhilfe Registriert seit: Feb 2002 Wohnort: Verein: Beiträge: 5 Status: Offline |
Beitrag 9729
[06. Februar 2002 um 17:52]
Collodiumwolle ist ein Ester und daher sehr hydrolyseempfindlich. Die hydrolyse kann man im Endeffekt auch nicht stoppen sondern nur verlangsamen, da hat der Professor völlig recht.
Das man Collodiumwolle sicherer im Eisfach lagert ist natürlich richtig. Ich mach das ähnlich wie Achim. Ich teile eine Packung immer auf mehrere Portionen in kleine Plastikbeutel auf und friere diese ein. Der Inhalt von zwei dieser Beutel ist dabei immer in dem Eimer. Das hat für mich den Vorteil, das ich diese ganz spontan verwenden kann, ohne lange warten zu müssen. Da ich dabei nur mit relativ gerringen Mengen umgehe ist das genauso (un)gefährlich wie wenn ich diese bei etwas höheren Temperaturen trockne. Ich habe vor einigen Jahren mal einen Haltbarkeitstest mit dieser Methode gemacht und nach einem Jahr war die Collodiumwolle noch tadelloß. Ich bin mir der Gefährlichkeit der getrockneten Wolle sehr wohl bewußt, deshalb auch nur die kleinen Mengen. Ich würde auch nicht mehr so gut schlafen können wenn ich größere Mengen trockener Collodiumwolle im Keller hätte Schießbaumwolle wäre da sicher noch gefährlicher. |
Rocketom
SP-Schnüffler Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: WF Verein: ja Beiträge: 749 Status: Offline |
Beitrag 9730
[06. Februar 2002 um 18:12]
Hmm...
Schießbaumwolle = Zellulosetrinitrat, Collodiumwolle = Zellulosedinitrat, oder so? mfg, Tom "Am Schluß jeder Berechnung steht das Experiment" (Rolli) |
Palladium
Anzündhilfe Registriert seit: Feb 2002 Wohnort: Verein: Beiträge: 5 Status: Offline |
Beitrag 9732
[06. Februar 2002 um 18:31]
Ob es sich um Collodiumwolle oder Schießbaumwolle handelt hängt von dem Nitrierungsgrad ab. Nitrocellulose ist der Oberbegriff.
Collodiumwolle besteht zum größten Teil aus Cellulosedinitrat. Schießbaumwolle zum größten Teil aus Cellulosetrinitrat. Ich bin zwar kein Experte, aber ich denke nicht, das Schießbaumwolle ohne Sprengstoffgenehmigung gekauft werden kann. Es handelt sich hierbei schließlich um einen hochbrisanten Sprengstoff, der wesentlich stärker als TNT ist! Ich denke das, was als Blitzwatte verkauft wird, Collodiumwolle ist, die z.B. auch für die Herstellung von Lacken verwendet wird. Sie ist wesentlich schwächer als die Schießbaumwolle. |