A10
Epoxy-Meister
Registriert seit: Jul 2003
Wohnort:
Verein:
Beiträge: 252
Status: Offline
|
Hallo Peter und Achim,
von Wolfgang..................................wir haben das jahrelang mit großem Erfolg innerhalb des Carl Neubronner Pokalfliegens gemacht. Wir hatten hier die Experimentalklasse gemeinsam auf T1 und T2 Basis, wo die Idee und die Funktion der Experimente, der Flugverlauf und Bauausführung zur Bewährtung kamen. Das war ein genialer Wettbewerb, auf den man ein ganzes Jahr hingebaut und sich schon riesig gefreut hat. Auch hatten wir damals ausländische Freunde als Flieger. Wenn wir heute miteinander telefonieren oder uns treffen, sind diese Wettbewerbe noch immer Gesprächsstoff. Unter dem Motto: Kannst Du Dich noch erinnern? Es währe eine tolle Sache, wenn wir so etwas wieder auf die Beine stellen könnten. Z.B. im Rahmen der BC Tage bei Ernst. Bei diesem Angebot an tollen Raketen, hätte man einen solchen Wettbewerb schon in diesem Jahr in Ingoldstadt durchführen können. Denkt doch mal bitte darüber nach.
Gruß Wolfgang
|
Peter
alias James "Pond"
Moderator
Registriert seit: Sep 2000
Wohnort: D-84034 Landshut
Verein: Solaris-RMB
Beiträge: 2235
Status: Offline
|
Ich bin sehr dafür, und wir sollten das bereits im nächsten Jahr durchzuführen. Man muß sich dann aber auch Gedanken machen, wie denn die Auswertung organisiert werden soll (was wäre besser dazu geeignet als dieses Forum). Das muß eine Mischung aus objektiven Daten sein (z.B. vernünftiger Flug) und aus dem (subjektive) Votum von Wertungsrichtern, so wie es sie im Eiskunstlauf oder beim Boxen gibt. Denn irgendwer muß halt am Ende festlegen, welches Experiment das originellste und beste ist.
Beispielsweise könnten die erzielten Höhenmeter direkt als Punkte gezählt werden, plus die "B-Note für den wissenschaftlichen Eindruck". Ferner würde ich das Ergebnis so aufteilen:
1) Es gibt einen Sieger
2) Alle Teilnehmer, die eine vorher definierte Punktzahl erreichen, bekommen eine "Ehrenurkunde", so wie bei den Bundesjugendspielen.
3) Alle übrigen bekommen eine Teilnehmerurkunde
Oder wir machen alles ganz anders?
|
Neil
99.9% harmless nerd
Administrator
Registriert seit: Aug 2000
Wohnort: Delft
Verein: SOLARIS
Beiträge: 7776
Status: Offline
|
Hi,
ich sehe da ein paar Probleme in der Bewertung bin aber absolut für so eine Klasse. Hier meine Punkte zum Diskutieren:
1. Es muss nach Wert der Rakete unterschieden werden. Ein Schüler mit 0 Euro 50 Budget kann nur ein Ei transportieren. Da kommt dann einer mit ordentlich Asche auf der Hand und macht ein Super Experiment.
2. Wiederhohlbarkeit. Ein Experiment muss dreinmal wiederhohlt werden und zum gleichen Ergebnis führen.
3. Eine kleine Präsentation am Abend über Sinn und Zweck des Expermintes. Das fördert ungemein das Berufleben und kann auch als Bildung laufen.
4. Komplexität Will will man eine Höhenmessung mit einer Beschleunigungsmessung vergleichen?
5. Experimentalbau. Eine Klasse wo ungewöhnliche Formen und Baulösungen bewertet werden.
Gruß
Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
|
Peter
alias James "Pond"
Moderator
Registriert seit: Sep 2000
Wohnort: D-84034 Landshut
Verein: Solaris-RMB
Beiträge: 2235
Status: Offline
|
Zitat: Original geschrieben von Neil 1. Es muss nach Wert der Rakete unterschieden werden. Ein Schüler mit 0 Euro 50 Budget kann nur ein Ei transportieren. Da kommt dann einer mit ordentlich Asche auf der Hand und macht ein Super Experiment.
Wenn, dann müßte man das in einer Juniorenklasse oder so gesondert bewerten. Mal sehen ob sich das Problem stellt. In anderen Sportarten wird darauf auch nicht wirklich Rücksicht genommen: entweder man hat z.B. einen wettbewerbsfähigen Go-Cart, oder man hat ihn nicht. Übrigens sollten auch Teams antreten dürfen, dann bringt sich der Schüler eben in seiner Mannschaft ein. Zitat: 2. Wiederhohlbarkeit. Ein Experiment muss dreinmal wiederhohlt werden und zum gleichen Ergebnis führen.
Vermutlich müßte man mindestens zwei Durchgänge- sprich Flüge- pro Mannschaft vorsehen. Ich erinnere mich, daß es einmal ein Experiment mit "Blut" im Beschleunigungstest gegeben hat. Das wäre dann dreimal Blut abnehmen Zitat: 3. Eine kleine Präsentation am Abend über Sinn und Zweck des Expermintes. Das fördert ungemein das Berufleben und kann auch als Bildung laufen.
Sehr gute Anregung. Bereits beim Start sollten die Zuschauer wissen, worum es geht. Vermutlich müßte jedes Team z.B. einen Zettel aushängen oder was auch immer, bzw. vor dem Start was erzählen. Am Abend dann könnte die Präsentation der Ergebnisse sein. Zitat: 4. Komplexität Will will man eine Höhenmessung mit einer Beschleunigungsmessung vergleichen?
Bequeme Antwort: dafür haben wir ja die Jury. Wenn das eine Messexperiment genauer funktioniert und hochwertiger aufgebaut ist, dann gibts eben mehr Punkte. Je komplexer, desto mehr Punkte, aber nur dann, wenn alles funktioniert. Zitat: 5. Experimentalbau. Eine Klasse wo ungewöhnliche Formen und Baulösungen bewertet werden.
Das sollte mindestens Zusatzpunkte geben. Denn am Anfang würde ich vermeiden, daß man es in viele Unterklassen aufteilt. Sonst nehmen zehn Leute in zehn verschiedenen Klassen teil. In der Praxis liegt darin auch taktischer Spielraum: das eine Modell ist langweilig normal gebaut, fliegt aber sehr hoch. Das andere schafft diese Höhe nicht, hat aber dafür originelle Konstruktionslösungen. Einer von beiden kriegt unterm Strich halt mehr Punkte.
|
Neil
99.9% harmless nerd
Administrator
Registriert seit: Aug 2000
Wohnort: Delft
Verein: SOLARIS
Beiträge: 7776
Status: Offline
|
Hi,
ich sehe gerade bei dem Geld das größte Problem. Zwei Beipiele möchte ich hier abgeben:
1. Bei den Freilfliegern gibt es sowas wie eine Materialschlacht. Wenn du nicht gerade ein paar 100 Euros in einem Flieger investieren möchtest, brauchst du eigentlich erst garnicht anfangen.
2. Es gibt eine Einsteiger elektroflugklasse, wo ein einfacher billiger Motor vorgeschrieben ist. Das wurde so eingeführt, weil alle anderen Klassen das teurste vom teuersten drin hatten. Der mit dem meisten Geld war im Prinzip der Gewinner.
Man kann natürlich auch ganz davon Absehen und solche Sachen nehmen wie du schon genannt hast:
- Schwierigkeitsgrad des Experimentes - Umsetzung - Präsentation
Also ein schweres Experiment schlecht umgesetzt ist genauso wertvoll wie ein leichtes super umgesetzt. Wenn dann noch ein nicht langweiliger vortrag zustande kommt ist die Sache perfekt. Wie wäre es wenn sich die Piloten untereinader bewerten würden? Man sollte grundsätzlich Tierexperimente nicht zulassen.
Gruß
Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
|
A10
Epoxy-Meister
Registriert seit: Jul 2003
Wohnort:
Verein:
Beiträge: 252
Status: Offline
|
Hallo
Ihr werdet Herbert, Erwin, Robert und Josef auf der Zuschauertribüne sehen.
Ist die Experimentalklasse eine FAI-Sport im DAeC ?
Was ist ein Experimental-Modell :
Länge:von..........bismm Durchmesservon.........bismm Startgewicht von.........bisg Material
|
Andi Wirth
Überflieger
Registriert seit: Nov 2002
Wohnort: Winterthur/CH
Verein: ARGOS, TRA, MGSU
Beiträge: 1262
Status: Offline
|
Hallo miteinander
Ich kann die Aussagen von Neil nur unterstützen. Vor allem im Punkt, bei dem es um die gegenseitige Bewertung geht. Wir haben damit im Modellflugbereich sehr gute Erfahrungen gemacht. Wenn es ja darum geht, den Experimentalflug zu stärken und mit dem entsprechenden sportlichen Wettbewerb rechtlich auch weiterhin zu ermöglichen, halte ich diesen Weg aus zwei Gründen für den effizientesten: 1. Es braucht keine Punktrichter und keine Fachjuri. Bei dem schmalen Personalbestand im Bereich Raketen würde das sonst heissen, dass die Hälfte der infrage kommenden TeilnehmerInnen in der Juri engagiert wären und nicht am Wettbewerb teilnehmen könnten. 2. Förderung der gegenseitigen Achtung. Wenn ein Konkurrent mich mit bewertet und ich ihn auch, muss ich mich bewusst mit seinem Projekt auseinandersetzen. Auch hier: wenn schon Wettbewerb, dann so, dass es möglichst wenig Gegeneinander und möglichst viel Miteinander gibt. Nebeneffekt (oder Haupteffekt?) dieses Weges - und vor allem auch der schon mehrfach vorgeschlagenen Fachvorträge - wäre wohl, dass sich die Teilnehmer gegenseitig mit ihren Ideen befruchten; bei einer entsprechenden Dokumentation im Netz auch den Rest der "Gemeinde". Dies läuft ja zum Glück jetzt schon recht gut. An Flugtagen und hier im Forum herrscht eine Offenheit, die ungemein anregend ist. Wenn diese Offenheit bei einem sportlichen Wettkampf zu den Regeln gehört, heisst das ja nur, die gelebte Praxis offiziell zu machen.
Gruss
Andi
Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains)
|
Neil
99.9% harmless nerd
Administrator
Registriert seit: Aug 2000
Wohnort: Delft
Verein: SOLARIS
Beiträge: 7776
Status: Offline
|
Hi,
was muss man machen damit eine Klasse FAI wird?
Länge:von..........bismm Durchmesservon.........bismm Startgewicht von.........bisg Material
Dazu kann ich nur sagen, das dies offen gehalten wird, weil ja sonst das Experiment schon eingeschränkt ist. Ich denke bei dieser Klasse muss man sich etwas von dem Klassendenken der FAI los lösen.
Mir persönlich schwebt schon eine Idee durch den Kopf
DEPP= Deep Earth Projectile Probe
Ist aber etwas schwer mit der Sicherheit zu verienbaren weil sich das Ding gezielt ohne Bergung in den Boden rammt und Messwerte aufnimmt.
Gruß
Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
|
Achim
Moderator
Moderator
Registriert seit: Aug 2000
Wohnort: Deutschland 91088 Bubenreuth
Verein: Solaris & RMV
Beiträge: 3029
Status: Offline
|
Ich würde sher dafür plädieren, es nicht zu kompliziert zu machen und das Experiment nicht überzubewerten. Sonst gibt das sofort Probleme. Jeder wird erst mal in seiner Sparte. wo er Profi ist, das Experiment ansetzen. Beispiel: Wir Zahnheinis machen ein Experiment über das Reibungsverhalten von Friktionselementen unterschiedlicher Materialpaarung bei extremen Beschleunigungen. Oder der Chemiker über irgendwelche Auswirkungen der Beschleunigung auf die Reaktionsfähigkeit bestimmer Stoffe. Wen wollt ihr da in die Jury nehen? Besser wären Experimente, die unmittelbar mit dem Flug und der Rakete selbst zu tun haben. und die auch der Laie sofort als gelungen oder misslungen erkennt z.B. alternative Fallschirmauslösetechniken ect. Das würde auch für einen hohen Aufmerksamkeitswert der Zuschauer sorgen. Es muss vorher in einer Art Baubeschreibung der Verlauf des Fluges angegeben werden. Wenn alles wie geplant läuft, gibts die volle Punktzahl, abhängig von der Rafinesse und dem Schwierigkeitsgrad. Weitere Bewertungspunkte: Ästhetik des Fluges, handwerkliche Ausführung Bitte keine grossen Reglementierungen was Höhe, Durchmesser, Gewicht, Mororisierung angeht. Sonst hat man wieder zu viele Einschränkungen. Was das Gesetz hergibt, ist erlaubt. Da unterliegen wir doch keinen Beschränkungen. Gruß, Achim
Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
|
Andi Wirth
Überflieger
Registriert seit: Nov 2002
Wohnort: Winterthur/CH
Verein: ARGOS, TRA, MGSU
Beiträge: 1262
Status: Offline
|
Hallo Neil Um Sekunden geschlagen Möglichst offen halten! Allerdings: den Sicherheitskodex ausser Kraft zu setzen, fände ich mehr als nur ein bisschen heikel ... Zu den Kategorien: im Modellflug nach FAI wurden in den letzten Jahren je länger je mehr Beschränkungen fallen gelassen, weil sie nicht den gewünschten Effekt hatten: - 5kg-Grenze bei Scale: sorgte u.a. dafür, dass Modelle schwanzlastig geflogen wurden, weil die Erbauer mit Ballast gespart hatten. Unterdessen gilt die übliche 20kg-Grenze (oder gar 25kg?). Folge: grössere Modelle mit besseren Flugeugenschaften - aber auch aufwändiger, weil immer mehr Features mit eingebaut werden. - Motoren- und Gewichtsbegrenzung bei F3A (früher: 5kg, 10ccm 2T/20ccm 4T): heute nur noch 2m•2m-Regeln –> Modelle und Motoren wurden grösser; Modelle sind heute billiger in Beschaffung und Unterhalt, weil auch mit einfacheren Motoren und billigerem Sprit mitgehalten werden kann (unterdessen mischen sogar wieder Elektroflieger mit –> Klassen könnten zusammengeführt werden). Grund für meine Ausführungen: Wenn es zur FAI kommen soll, kann dort sicher auch eine offene Regelung angestrebt werden. Allerdings ist mir keine Klasse in irgend einem FAI-Bereich bekannt, die in Richtung Experimental geht. Alle Bemühungen dieser Art sind immer von einzelnen Vereinen oder Privaten ausgegangen. Bsp. im Elektroflug: der Militky-Cup in Pfäffikon/ZH, bei dem Modelle prämiert werden, die einen besonders originellen oder wissenschaftlich neuen Ansatz zugrunde haben. Die Folge war, dass über Jahrzehnte hinweg von diesem Wettbewerb Impulse für die Elektrofliegerei in die ganze Welt ausgingen. Unterdessen hat er diese Bedeutung etwas verloren - Elektrofliegerei ist zum Alltag geworden. Ob das im Bereich Raketen zu schaffen oder überhaupt anzustreben ist, bleibe dahingestellt. Aber vielleicht liegen da Ansätze für die Diskussion mit Behörden. Bei uns war das jedenfalls so - wer sich engagiert, weltweite Anerkennung erntet und dies an solchen Anlässen demonstrieren kann, hat es oft leichter. Siehe ja auch BRLD. Gruss Andi
Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains)
|
|