Andi Wirth
Überflieger
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Salü miteinander
Im Zusammenhang mit den Flügen meiner Arreaux mit der Pancam an Bord bin ich auf ein Problem gestossen, für das ich bisher noch nicht einmal den Ansatz einer Lösung gefunden habe. Die Situation ist: Ich habe die Rakete so konfiguriert, dass der SALT im Apogee den Drogue ausstösst, auf 100-150m (je nach Gelände) den Main. Alles bestens, funktioniert. Als Drogue verwende ich einen kleinen Kreuzschirm (den aus dem Raptor-Bausatz), weil er relativ klein ist und nicht pendelt. Auch bestens, funktioniert. Als Main kommt ein AT 42"-Schirm mit 20cm-Loch zum Einsatz - mit 2 Schirmen dreht die Rakete etwas, lässt sich aber auch kaum vermeiden. Ausserdem sind mir die letzten 100m für den Film nicht so wichtig wie die Aufnahmen von weiter oben. Also auch akzeptabel.
Mein Hauptproblem: Wenn ich höher fliegen will oder etwas stärkeren Wind habe, brauche ich einen kleineren Drogue (vs ist: ca. 9m/s, vs soll: ca. 12-15m/s). Einen kleineren Schirm unterzubringen ist nie ein Problem.
Aber: Schon jetzt habe ich das Phänomen, dass die Boostersektion mit den Flossen eine Schwingung um die Längsachse vollführt, die sich je nach Anregung (Scherwinde?) stark aufschaukeln kann. Wohl bemerkt: es ist kein Pendeln am Schirm; das kommt bei Kreuzschirmen ja fast nicht vor bzw. die Amplitude ist vernachlässigbar. Ich gehe davon aus, dass die Flossen die Übeltäter sind, weil sie bei Seitenwinden unterschiedliche Auftriebskräfte entwickeln. Mit einem kleineren Schirm dürfte die Schwingung noch stärker werden bzw. eine höhere Frequenz bekommen. Nachdem die Pencam bei 11fps so schon Aussetzer hat, könnten dann die Aufnahmen am Schirm endgültig unbrauchbar werden. Und: meine Kamera schaut nach unten. Wenn das Rohr noch weiter aus der Senkrechten gerät, kommt zur Rotation noch eine Schwenkbewegung dazu. Dann dürfte definitif nichts mehr zu erkennen sein.
Hat irgend jemand eine Idee, wo ich ansetzen könnte?
Danke und Gruss
Andi
Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains)
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Sly
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Wie wäre es, wenn du das herunterhängende Ende der Rakte zusätzlich stabilisiert, Minischirm hinten angeschlagen, oder Strömer? Müsste natürlich so bemessen sein, dass der nicht wirklich bremst, dann würde die Rakete nicht mehr senkrecht hängen-sonden nur eine gewisse Dämpfung verursacht.
________ Grüssle, Sly
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Rolli
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Hi Andi, finde ich gar nicht mal so übel, die Idee von Sly. An der gegenüberliegenden Seite der Kameraöffnung eine zusätzliche Fallschirmklappe anbringen. Der Fallschirm (selbstverständlich nur in der Größenordnung eines Pilotschirmes) bringt die Rakete dann vielleicht in eine ruhige stabile Seitenlage und die Kamera zeigt beständig nach unten und dreht sich auch nicht mehr so stark um sich selbst. Sly, die Idee ist bestimmt ein Experiment wert Grüße, Rolli
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Neil
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Hi,
der Fritz hatte die Idee gehabt eine Flosse größer zu bauen, so das ein Windfahneneffekt entsteht und die Rakete sich im wind ausrichtet. Schaut man sich allerdings Siggis Vision auf den Fotos an, so sieht es aus, als ob zwei Schirme an der gleichen Höhe auf unterschiedlichen Seiten angebracht die Rakete stabil hängen lassen.
Gruß
Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
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Andi Wirth
Überflieger
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Salü miteinander
Die Idee von Sly und entsprechende Weiterentwicklung durch Rolli könnten wirklich ein Ansatz sein. Mir kommt als Variante eine Zweipunktaufhhängung des Drogue in den Sinn - statt nur oben an der Boostersektion die Schockleine herauszuführen, könnte ich auch noch unten im Bereich einer Flosse eine Leine zum Fallschirmfusspunkt führen. Dies würde zumindest mal die Neigung der Rakete stabilisieren.
Danke erstmal für die Ideen; mal sehen, was sich daraus noch entwickelt.
Gruss
Andi
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Sly
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Ich glaube, ihr habt nicht ganz verstanden, was ich meinte. Ich habs mal skizziert. Da die Schockleine vermutlich ohnehin nicht exakt mittig in der Rakete befestigt ist (wenn doch, auch egal so) hängt sie eh leicht schräg am Schirm. Der Strömer oder ein Minischirm) unterstützt das noch ein wenig. Ausserdem sorgt er durch seinen Luftwiderstand auch für einen Windfahneneffekt. Die Idee mit einer vergrösserten Flosse halte ich für ungünstig, da sich diese im Windschatten der anderen befindet-sie müsste vermutlich extrem gross sein. Der Strömer hätte den Vorteil, dass man seine "Bremswirkung" sehr leicht einstellen kann, bis man das gewünsche Ergebnis hat-Schere genügt. Ausserdem ist bei der Methode der Aufwand minimal-eine Fangleine für einen Strömer zu montieren dürfte kein Problem sein, da er nicht übermässig belastet wird, könnte schon Klebeband genügen. Es ist also nicht nötig, die vorhandene Rakete um-oder gar neu zu bauen. Folgende Datei wurde angehängt:
________ Grüssle, Sly
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Peter
alias James "Pond"
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Mit kombinierten Fallschirmen oder Strömern ist das so eine Sache. Ich habs z.B. erlebt, daß der zweite nicht mehr aufging, weil der erste schon so gut gebremst hat. Ich denke mal, jedes Teil braucht eine gewisse Fallgeschwindigkeit, um sauber aufzugehen bzw. offen zu bleiben.
Es wäre aber sicher interessant, die Bedingungen dafür systematischer zu erfassen.
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Andi Wirth
Überflieger
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Salü Sly
Leider beinhaltet deine Skizze einen Grundfehler: Meine Rakete hat an sich keine Vorwärtsgeschwindigkeit. Den Fahrtwind in deiner Skizze gibt es nicht als konstante Strömung, sondern nur als kurze Störung. Einen Windfahneneffekt könnte ich allenfalls erreichen, indem ich den Rumpf der Rakete schräg hänge und den die Strömung durch die Fallgeschwindigkeit ausnütze.
Trotzdem: Schön, wie ihr mitdenkt!
Gruss
Andi
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Sly
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Zitat: Meine Rakete hat an sich keine Vorwärtsgeschwindigkeit.
Nein, ich meine nicht, dass sich die Rakete (über Grund) fortbewegt. Ich meine den tatsächlichen Wind, der nahezu immer da ist-mehr oder weniger. Wenn die Rakete sich (am Schirm hängend) mit derselben Geschwindigkeit wie die sie umgebende Luft bewegt, dann ist dieser Wind nicht mehr da, das stimmt natürlich. Von daher müssten die Wind-Pfeile in der Skizze eher von unten nach oben zeigen, das stimmt. Meine Variante zielt eigentlich dahin, die Rakete möglichst früh zu beruhigen, nämlich bevor sie den "Ruhezustand" in der sie umgebenden Luft erreicht-der übrigens nie wirklich erreicht werden kann, da sie sich ja nach unten bewegt. Dadurch entstehen immer Strömungen, und diese sind meiner Meinung nach für das Schaukeln, drehen oder was auch immer sie tut, verantwortlich. Den Strömer (möglicherweise genügt da schon ein sehr kleiner, womit das von Peter angesprochene Problem (der Hauptschirm bremst zu stark-Strömer öffnet sich gar nicht erst richtig) bedeutungslos wird) könnre man ggf. sogar durch "irgendwas mit hohem Luftwiderstand" ersetzen, er dient nicht dazu, irgendetwas zu bremsen, sondern soll lediglich eine Dämpfung des Schaukelns bewirken-ähnlich den Schwänzen, die an manchen Drachenkonstruktionen verwendet werden, um sie zu stabilisieren. Die (leichte) Schräglage der Rakete ergibt sich ohnehin durch die unsymmetrische Aufhängung des dämpfenden Gebildes-und mehr Schräglage ist ja auch nicht erwünscht, da du deine Pencam nunmal so eingebaut hast, dass sie gerade nach unten sieht. Das es damit wohl kaum gelingen wird, die Rakete am Schirm völlig ruhig zu stellen, ist mir ohnehin bewusst, aber bei Frameraten von 10fps, die eine Pencam liefert, ist ein leichtes Schwanken kein Problem.
________ Grüssle, Sly
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