Neil
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Administrator
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Hi,
es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Rakete mit Elektronik zu bergen. Eine ist der Timer. Damit dieser zum richtigen Zeitpunkt die Bergung einleitet, muss er genau wissen wann gestartet wurde. Wie kann man dieses Ereignis am zuverlässigsten und am einfachsten erkennen? Mir fallen dazu spontan ein paar Lösungen ein.
1. Mikroschalter mit Gewicht. Die Beschleunigung läst das Gewicht den Schalter betätigen. Dabei kann man sowohl auf Start und Ende des Bremsvorgangs triggern. Je nachdem in welche Richtung das Gewicht wirkt.
2. Triggerstäbe. Eigentlich nur bekannt bei den WaRanen. Der Stab blockiert mechanisch den Timer. Dieser wird durch den Stab gehindert sich zu drehen. Die Stäbe ragen weit seitlich aus der Rakete heraus und werden durch die Startbeschleunigung abgeworfen. Ich habe noch keine WaRa gesehen die mit Stäben los geflogen ist, aber schon welche wo die Stäbe am Boden einfach abgefallen sind.
3. Abreißkontakt. Es werden einfache Messingröhrchen in dem unteren Teil der eingeklebt und diese mit einer Brücke kruzgeschlossen. Die Brücke wiederum ist mit der Rampe fest verbunden und wird beim Start heraus gezogen durch das aufsteigen der Rakete.
Gibt es noch andere Lösungen? Was sind die Vor- und Nachteile der einzelnen Lösungen? Wie sehen die Erfahrungen aus. Macht es Sinn auf dem Zündimpuls des Motors zu triggern?
Gruß
Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
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Scorpion_XIII
Poseidon
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Hallo, Vor- und Nachteile, gute Frage Die Triggerstäbe bei den Wasserraketen sind recht praktisch, da sehr einfach. Für langsam startende Raketen kann man die Stäbchen auch noch mit einer Leine am Boden sichern. Am nervigsten sind aber Triggerstäbe bei Wind. Rakete ist startbereit und wird aufgepumpt, da kommt eine Böe und der Triggerstab fällt ab Bei sehr lose sitzenden Stäbchen reicht es meist auch schon aus das durch die Eigenbewegung der Rakete, wenn Luft beim Pumpen in die Rakete kommt, die Stäbchen abfallen. Abreißkontakt ist sehr sicher und man weis nach dem Start ganz genau ob die Triggerung erfolgte anhand der zurückgebliebenden Brücke. Nur hat man hier wieder etwas Aufwand. Die Kontakte müssen nach außen gelegt werden, an der Rakete hängt wieder etwas drann. Eine Fehlerquelle hier natürlich, dass man vergisst die Brücke am Boden zu befestigen! Mikroschalter mit Gewicht ist sehr "benutzerfreundlich", Elektronik an und fertig! Keine Kabel, Schnüre an der Außenseite der Rakete, die man evtl. vergessen könnte... Nur bei der Konstruktion ist etwas Vorsicht geboten. Das Gewicht sollte groß genug sein um bei langsam startenden Raketen zuverlässig auszulösen. Endanschläge wären auch sehr sinnvoll. Grüße Scorpion_XIII
t(h)rust in GARDENA
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Bucho
Raketenbauer
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Also ich hab bisher mit Abreisskontakt und Beschleunigungssensor auf MEMS-Basis gearbeitet. Beides hat sehr zuverlässig funktioniert. Vorraussetzung ist, dass man die Elektronik scharf schaltet.
Per Aspera ad Astra
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Beniko
Epoxy-Meister
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Ich habe mit Timern und Beschleunigungssensoren bisher die besten Ergebnisse erzielt, d.h. am wenigsten Probleme gehabt.
M. f. G. Benedikt
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andreasweber
Poseidon
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Hätte jemand einen Link zu solch einem fertigen Beschleunigungssensor?
Gruß Andy
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Dino
SP-Schnüffler
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Hi,
die Triggerung auf Start (oder Brennschluss) mit Trägheitsschalter (Gewicht auf Mikroschalter) ist vielfach erprobt und bewährt. Je nach Raketengröße kann man den Mikroschalter auch so unten befestigen, dass die Rakete auf der Rampe darauf steht und ihr Gewicht den Schalter betätigt.
Eine relativ narrensichere Methode wäre auch ein Reedkontakt und ein Magnet an der Rampe. Vorteil: der Kontakt kann nahezu an beliebiger Stelle in der Rakete an der Innenwand sitzen.
Als BRENNSCHLUSSdetektor tut`s auch ein Neigungsschalter (hat NICHTS mit der Neigung der Rakete zu tun!!).
Dino
Sicherheitskodex - short version: "Protect your privilege to fly rockets by not making the headlines or becoming a statistic. "
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andreasweber
Poseidon
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Dann muss man aber wieder die Zeit bis zum Brennschluss mit einrechnen... Gruß Andy
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Achim
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Eine interessante Variante waE AUCH DER IN DEN Druckkolben eingebaute Timer incl. Triggerung und Ausstoßladung. Das hatte den Vorteil dass man den Kolben in verschiedenen Raketen mit dem gleichen Körperrohrdurchmesser verwenden konnte. Getriggert wurde mit einem Reed-Kontakt an dem ein Magnet "klebt". Durch die Beschleunigung beim Start fällt er ab und wird von einem zweiten Magneten weiter unten in einem Röhrchen "gefangen" damit er nicht bei Brennschluß wieder nach oben sausen kann. Die Methode hat eigentlich sehr gut funktioniert.
Einziger Nachteil war, dass das preppen in scharfem Zustand erfolgen musste weil man ja an keinen Schalter, ect. mehr herankam. Aber in liegender Position ging das sehr gut.
Wenn ich das Teil noch finde stell ich Bilder ein. das ist rund 10 Jahre her....
Gruß, Achim
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FabianH
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Also ich führe mittlerweile Triggerkontakte immer nach unten aus dem Motorspant herraus. Einfach zwei Metallteile in den Spant harzen, Kabel dranlöten und zur E-bay legen. Wenn die Rakete allerdings zwischen Elektronik und Motor getrennt wird, muss man entweder eine andere Lösung finden, oder halt einen Steckerkontakt einbauen, der bei der Trennung abreisst. Die Formen der Metallkontakte sind bei mir unterschiedlich, erst hatte ich einfach zwei Plättchen, inzwischen drehe ich eine M4-Gewindestange ab, poliere diese und verschraube die einfach mit dem Spant. Dann kann man einfach eine Krokoklemme an die Kontakte klemmen und anbinden. Mfg fabian
Geändert von FabianH am 14. Februar 2008 um 19:02
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Lschreyer
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Rolli hat da ein gutes System: Er baut Messingröhrchen ein, darin stecken relativ lange, leicht gebogene, Messingdrähte als Kontakt, die sind aufgrund der großen Kontaktfläche sehr zuverlässig als Abreisskontakt. Diese kommen auch im neuen Shuttle zum Einsatz. Das würde ich eher machen als einen Mikroschalter, da hatte ich schon so manches Problem mit. Louis
Geändert von Lschreyer am 15. Februar 2008 um 09:24
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