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Faust
System Administrator
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Beitrag 4591
, Spiegel: Himmelfahrt auf Usedom
[05. Juni 2001 um 08:02]
Hallo Leute,
im aktuellen Spiegel gibt es einen Interessanten Artikel über die Entstehung der Raumfahrt in Deutschland (A4/V2): http://www.spiegel.de/wissenschaft/0,1518,136477,00.html Bin schon gespannt auf eure Meinung, Faust @ München Whoa... I did a 'cat /boot/vmlinuz > /dev/audio' and I think I heard God! |
Oliver Arend
Administrator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Great Falls, VA, USA Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR Beiträge: 8351 Status: Offline |
Beitrag 4598
[05. Juni 2001 um 13:53]
Ich kenne mich so gut nich aus, als dass ich zum Artikel selbst was sagen könnte, aber auf jeden Fall will ich da mal hinfahren!
Oliver |
Neil
99.9% harmless nerd
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Beitrag 4599
[05. Juni 2001 um 14:35]
Hi,
finde den Bericht irgendwie komisch. Scheint mir als wollen die Zwanghaft das schelchte darstellen. vom Informationgehalt her würde ich sagen sehr leer. Hat mir nicht gefallen. Bis dann. Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Tom
Grand Master of Rocketry
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Beitrag 4600
[05. Juni 2001 um 14:50]
Zu Usedom:
EMPFEHaraldENSWERT ! Ich kann jedem der in der Nähe von Peenemünde mal hinkommen sollte nur raten sich auch in der Wiege der Raumfahrt umzusehen. Es ist ein Jammer wenn man vergleicht wie toll doch Cape Canaveral vermarktet und Peenemünde totgeschwiegen wird. Frei nach dem Motto :"ach...Wernher von Braun war auch schon hier..." Auch wenn ich hier wieder mal als Patriot abgestempelt werde: Ohne die Peenemünder Experten wären die Ami's niemals auf den Mond geflogen... Und hier können wir ohne schlechtes Gewissen stolz darauf sein. Tom |
Peter
alias James "Pond"
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Beitrag 4601
[05. Juni 2001 um 15:39]
Zitat: Ich auch, und zwar möglichst noch dieses Jahr! Von den ewigen, einseitigen Miesmachartikeln laß ich mich da nicht beeinflussen. Tom hat völlig recht: ohne Peenemünde wären weder Amis noch Russen irgendwohin gefahren, jedenfalls für lange Zeit nicht. Übrigens: die Serienfertigung mit dem Lager Dora fand im Harz statt, nicht im (damals bereits zerbombten) Peenemünde. |
Faust
System Administrator
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Beitrag 4602
[05. Juni 2001 um 16:23]
Zitat: Ja, der Meinung bin ich auch. Ohne und wären die Amis garantiert nicht soweit - wenn überhaupt - die Raumfahrt wurde ja eigendlich in dem Masse erst über uns interessant. Aber man muss natürlich auch sehen: Spiegel ist ein sehr kritisches Magazin - die interessiert es wenig, ob dort Raketen mit viel Rauch und Sound gestartet sind, sondern was negatives passiert ist. (Unter was für Umständen wurden diese hergestellt, warum wurden sie produziert, etc...) => Klar, man kritisiert immer zuerst bevor man lobt... Wenn man man 1 DM gewinnt und 1000 DM verliert wird man sich auch nicht um die gewonnene 1 DM freuen. ciao Faust Whoa... I did a 'cat /boot/vmlinuz > /dev/audio' and I think I heard God! |
Hendrik
Senior Pyronaut
Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: Köln Verein: SOLARIS-RMB e.V., DGLR e.V., Aero Club Rheidt e.V. Beiträge: 2941 Status: Offline |
Beitrag 4603
[05. Juni 2001 um 16:56]
Hallo an alle!
Also, ich war schon 4 mal im "Historisch Technischen Informationszentrum" in Peenemünde und bin immer wieder sehr erstaunt! Das Spektrum der dort dargestellten Geschichte beschränkt sich nicht nur auf die Entwicklung der A4. "Nebensächlichkeiten" wie das eigens entwickelte 15 MW-Elektrizitätswerk, welches sich durch aufwendige Filteranlagen der Luftaufklärung entziehen sollte, versprüht schon seinen eigenen Reiz. Soweit ich weiß ist auch seit kurzenm der Prüfstand 7, die Startrampe der A4, zur Besichtigung freigegeben. Daneben sind viele andere Exponate ausgestellt. Neben einer V1 (Fieseler Kirschkern 103), mehrere Militärhubschrauber, Agrarflugzeuge. Messerschmidts, MIGs usw. usf.. Etliche militärische Raketen zum Anfassen, ganz oder als Schnittmodelle, Luft-Luft oder Boden-Luft und umgekehrt. Viele viele Triebwerke russischer Raketen und noch mehr. Es werden an verschiedenen Stellen Videofilme der Geschichte Peenemündes bis 1945 und von 1945 bis in die 70er vorgeführt. Man kann die Abschu?rampen der V1 besichtigen, Bunkeranlagen und natürlich eine A4 in Originalgröße. Alles was das Herz begehrt. Zudem ist auch seit Jahren eine flugfähige Kleinrakete von Thorwald Petersen in einem Videovorführungsraum ausgestellt! Ein Besuch dort gleicht einer Bewußtseinserweiterung. Ich fahre dort immer wieder sehr gerne hin und kann es jedem nur empfehlen! Viele Grüße, Hendrik SOL-2 Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise. Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher http://solaris.raketenmodellbau.org Solaris-RMBder Verein fürs Forum. |
Saturn V
Anzündhilfe Registriert seit: Mär 2001 Wohnort: Verein: Beiträge: 22 Status: Offline |
Beitrag 4604
[05. Juni 2001 um 17:05]
Hallo,
hab auch gehört das Peenemünde im Herbst oder Winter dieses Jahres eine Mondlandefähre kriegen soll. Wollt auch wahrscheinlich noch dieses Jahr hinfahren. Ist bestimmt sehr interessant. Cu Rafael |
Herbert
Epoxy-Meister Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: Verein: RAMOG e.V. Beiträge: 237 Status: Offline |
Beitrag 4647
[06. Juni 2001 um 22:33]
Leider wird in dem Spiegel-Bericht, wie leider schon so oft, alles mögliche und unmögliche miteinander vermischt, bis möglichst viel Dramatik herauskommt.
Das berüchtigte Untertagewerk, in dem die V2-Serienproduktion (als Kriegwaffe) erfolgte, war ursprünglich gar nicht für diesen Zweck gebaut worden. Es sollte ein geschütztes Treibstofflager werden. Im Zusammenhang mit dem Bau der unterirdischen Hallen und später beim weiteren Ausbau für andere Einsatzzwecke kamen die bekannten 25.000 KZ-Häftlinge um. Keinesfalls jedoch bei der eigentlichen Produktion der V-2. Damit will ich keinesfalls die Verbrechen der Nazi beschönigen, doch ich habe etwas gegen Geschichtsverfälschung oder Vereinfachung um eines demagogischen Zieles willen. Im übrigen wurden im Untertagewerk, "Mittelwerk" genannt, auch andere Produkte hergestellt, so z.B. Flugzeugmotoren. Wenn die Werksleitung der V2-Produktion so radikal mit den Häftlingen umgegangen wäre, wie der Spiegel behauptet, so hätten sie nicht mal 10 % des Produktionsausstoßes erreichen können, denn viele Häftlinge waren als Facharbeiter für diese Arbeit ausgesucht worden oder wurden langwierig angelernt. Für die Raketen war Präzisionsarbeit erforderlich. Aus diesem Grund ging es den Häftlingen in der Produktion auch versorgungsmäßig wesentlich besser als im berüchtigten Bautrupp. Man mußte ja ihre Arbeitskraft erhalten. Aus diesem Hintergrund heraus kann man die "Anwerbeaktion" von W.v.Braun im KZ-Buchenwald (sollte sie wirklich stattgefunden haben), etwa so sehen wie die Aktionen von Schindler, der durch die Beschäftigung von Juden in seinen Produktionsstätten viele retten konnte. Auch die Häftlinge in der V2-Produktion hatten höhere Überlebenschancen, als in anderen (Vernichtungs-) KZ´s. Als Literatur zu empfehlen: Geheimprojekt Mittelbau von Manfred Bornemann, Bernard & Graefe Verlag. Herbert |
Stefan Wimmer
Grand Master of Rocketry
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Berlin Verein: Deutsche Experimental Raketen Arbeitsgruppe (DERA) Beiträge: 2398 Status: Offline |
Beitrag 4654
[07. Juni 2001 um 11:40]
Zitat: Die DERA veranstaltet (mittlerweile fast schon als Tradition zu bezeichnen) seit Jahren schon immer am 3.Oktober (dem Tag des ersten erfolgreichen A4-Fluges) einen Starttag in Peenemünde. Letztes Jahr konnten wir sogar zur exakt gleichen Uhrzeit wie damals ein A4 Modell vom Areal des berühmten "Prüfstand VII" starten. Wenn jemand Interesse hat dieses Jahr mitzukommen: bitte PM an mich. It's the Government - it doesn't have to make sense! (B. Kaplow in r.m.r) |