Autor | Thema |
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Neil
99.9% harmless nerd
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Beitrag 100033
, Wie lange hält der SALT seinen Speicher?
[10. Mai 2006 um 13:55]
Hi,
der nächste Flugtag steht vor der Tür und ich mache gerade meine Raketen für den Start fertig. In einer ist ein SALt drin. Den habe ich schon letztes Jahr beim Einbau in der Rakete konfiguriert. Daher meine Frage, kann ich den jetzt einfach so einschalten weil er sich alles bis jetzt gemerkt hat, oder verliert er nach einer gewissen Zeit seine Einstellungen und es wäre besser nochmal alles zu kontrollieren werde ich wohl sowieso machen)? Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Reinhard
Überflieger Registriert seit: Sep 2003 Wohnort: Österreich Verein: TRA #10691, AGM Beiträge: 1187 Status: Offline |
Beitrag 100036
[10. Mai 2006 um 14:28]
Hi Neil,
die Hersteller von Flash und EEPROM Speicher geben für den Datenerhalt typischerweise Zeiten von 10 Jahren aufwärts an. Wenn der Speicher starker Strahlung ausgesetzt wird stimmt das aber nicht mehr. War dein SALT in der letzten Zeit im All oder in einem Atomkraftwerk? Gruß Reinhard |
Neil
99.9% harmless nerd
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Delft Verein: SOLARIS Beiträge: 7776 Status: Offline |
Beitrag 100038
[10. Mai 2006 um 14:51]
Hi,
also im All war der nicht, aber ich habe das hier mal nachgebaut und da lag der eine gewisse Zeit daneben auf der Werkbank. Okay in der Nachbarschaft hier bei der Uni soll ein reaktor stehen, da aber mein Gemüse im Garten normale Wachstumsraten hat, gehe ich davon aus, das hier nix strahlt. Gruß Neil Geändert von Neil am 10. Mai 2006 um 14:51 Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Peter
alias James "Pond"
Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: D-84034 Landshut Verein: Solaris-RMB Beiträge: 2235 Status: Offline |
Beitrag 100100
[13. Mai 2006 um 13:15]
Zitat: Um das Langzeitgedächtnis des EEPROM mache ich mir keine Sorgen. Der SALT merkt sich die Einstellungen zuverlässiger als sein Benutzer, womit wir schon beim wichtigsten Grund wären, um ihn zu kontrollieren: Der Raketenflieger sollte beim Start sehr genau Bescheid wissen, welchen Status seine Raketenelektronik hat. Was, wenn man ihn im Spätherbst mal spielerisch auf "Flugschreibermodus" gestellt und das vergessen hätte? Dann macht er keinen Fallschirm auf. Weiß ich wirklich, ob vor einem Dreivierteljahr der Ortungspiepser ein- oder ausgeschaltet war? Wenn die Rakete in schwierigem Gelände runterkommt, entscheidet der Piepser vielleicht über Verlust oder Bergung des Modells. Man könnte da beliebige Beispiele konstruieren, das Prinzip ist klar. Außerdem ist das schnell gemacht: mal eben ans serielle Kabel gehängt, schon sagt der SALT, wie er eingestellt ist. Geändert von Peter am 13. Mai 2006 um 13:16 |
Winfried
Epoxy-Meister Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: Augsburg Verein: Beiträge: 452 Status: Offline |
Beitrag 103924
[31. August 2006 um 22:19]
wenn's hier schon darum geht, ob der SALT seine Einstellungen verlieren kann, dann ist mein Thema hier wahrscheinlich am besten aufgehoben.
Hier geht es darum, ob ein Mikroprozessor seinen Programminhalt oder einige Byte Code einfach so verlieren kann. In meiner 27 jährigen Praxis hatte ich so etwas allerdings noch nie beobachtet. Zum Fall: Romans Rakete mit einem LCD SALT ist auf den Solaris Tagen abgestürzt, da die Zünder nicht ausgelöst hatten. Nachdem ich Interface- und Zünder-Stecker erneuert und die Schmauchspuren mit Propanol entfernt hatte, sah alles so aus, als ob der SALT wieder funktionieren würde. Ein früher aufgezeichneter Flug ließ sich problemlos lesen und darstellen und neue Test verliefen ebenfalls problemlos. Aber jetzt kommt's. Beide Zünder waren nicht ansprechbar. Die Ports haben nicht auf das Kommando für den manuellen Test und auch nicht bei einem Test in der Vakuumkammer reagiert. Auf das Kommando folgte aber eine positive Quittung, also konnte es nicht an der Kommunikation liegen. Ich wollte schon den Prozessor tauschen, da kam ich auf die Idee, ihn neu zu programmieren (also die Firmware in den Flash zu laden) und siehe da, die Zünder funktionierten wieder. Jetzt die Frage: war das ein Fühausfall des Flash-Speichers schon vor dem Absturz oder können 2000-3000g Beschleuinigung beim Aufprall den Flash partiell löschen? Hat da jemand Erfahrung? Winfried |
Gelöscht2
Epoxy-Meister Registriert seit: Aug 2005 Wohnort: Verein: Beiträge: 213 Status: Offline |
Beitrag 103926
[31. August 2006 um 22:30]
*gelöscht gem. BDSG*
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Roman
Archiv-Moderator Registriert seit: Feb 2001 Wohnort: Verein: Ramog Beiträge: 1969 Status: Offline |
Beitrag 103928
[31. August 2006 um 22:34]
Ja, einen Kurzschluss beim Aufprall kann ich mir auch vorstellen.
Ich vermute nämlich das eines der Batteriekabel beim Start (ca 13G ) gebrochen ist (zu oft belastet/umgeknickt worden) und der SALT deswegen nicht auslösen konnte... mfg Roman 'Technisch gesehen hat alles funktioniert!' -Ich (oft kopiert) |
Winfried
Epoxy-Meister Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: Augsburg Verein: Beiträge: 452 Status: Offline |
Beitrag 103929
[31. August 2006 um 22:45]
Zitat: Auch bei einem Kurzschluß kann ich mir so ein Verhalten nicht vorstellen. Schon eher, daß das Problem bereits vorher bestand und deshalb die Zünder nicht ausgelöst haben, was dann zum Absturz führte, also z.B. auf Grund eines ESD Schadens. Aber auch den halte ich für eher unwahrscheinlich. Winfried |
Gelöscht2
Epoxy-Meister Registriert seit: Aug 2005 Wohnort: Verein: Beiträge: 213 Status: Offline |
Beitrag 103933
[31. August 2006 um 23:06]
*gelöscht gem. BDSG*
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Peter
alias James "Pond"
Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: D-84034 Landshut Verein: Solaris-RMB Beiträge: 2235 Status: Offline |
Beitrag 103970
[01. September 2006 um 19:54]
Kurzer Einschub meinerseits: Was immer die genaue Ursache sein sollte, ob Einbau, Stromversorgung, Speicherung, es könnte wohl grundsätzlich alle Elektroniken treffen. Das sollte jeder von uns zum Anlaß nehmen, seine Teile immer wieder mal durchzutesten. Für den SALT und dessen Ereignisauslösung gibts eine recht komfortable Prüfungsmöglichkeit: den Zündertest
Im Countdown Bildschirm erst mal Lesen klicken wie gehabt. Dann nach rechts gucken... ...und Registerblatt "Zündertest" anklicken: Ich persönlich habe zwei LED mit Vorwiderstand, die schließe ich an als wären es Zünder. Dann kreuze ich "Ereignis 1" oder "Ereignis 2" oder auch beide an und klicke auf Manuell. Und freue mich so über die lustig blinkenden Lichter, ein schlichtes Gemüt wie ich könnte ganze Weihnachtabende damit zubringen, aber die Familie läßt mich halt nicht Naja, jedenfalls zeigt das die Funktionsfähigkeit der Ereignisauslösung an. Mißtrauischere Zeitgenossen spendieren ein paar Kreuzer mehr für die Sicherheit und schließen statt der LEDs gleich SN0 Zünder an. Das ist dann schon mehr was für den Silvesterabend und beseitigt dafür die letzten Zweifel. Vor dem Erstflug eines Neubaus empfehle ich vollends die Luxusvariante: Die Zündautomatik. Die Rakete wird mit allen Fallschirmen fertig aufgebaut, der SALT kriegt über den obigen Bildschirm die Anweisung "Automatik ein". Dann wird er ausgeschaltet. Nach dem Wiedereinschalten läßt er Dir 50 Sekunden Zeit zum Davonlaufen, er ist ja schließlich kein Un-SALT. Dann gibts kein Halten mehr und er löst beide Ereignisse aus. Gehen die Schirme über Bord, dann war alles richtig. Klemmt was, dann muß man nachsitzen- und hat sich einen Absturz erspart. |