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Harald
SP-Schnüffler Registriert seit: Mär 2001 Wohnort: Deutschland, 71069 Sindelfingen Verein: Beiträge: 756 Status: Offline |
Beitrag 7229920
, Wäre das Desaster bei der Loveparade in Duisburg vermeidbar gewesen?
[26. Juli 2010 um 11:45]
Meiner Meinung nach wäre das Desaster bei der Loveparade in Duisburg vermeidbar gewesen. Denn warum schickte man die Menschenmassen über Umwege durch einen Tunnel, wenn es auch einen kürzeren Weg ohne Engpässe gegeben hätte?
Rot der Bahnhof und die offiziellen Strecken über den Tunnel Grün die Hauptbühne und zwei alternative Strecken die jedem wohl als wesentlich logischer erscheinen werden Blau eine weitere Alternativroute über die A59 und die Auffahrt am Bahnhof. Zugänge von der Bahn zum Gelände sind vorhanden Schwarz der Ort der Tragödie |
MarkusJ
Gardena Master of Rocketry
Registriert seit: Apr 2005 Wohnort: Kandel Verein: Beiträge: 2148 Status: Offline |
Beitrag 7229921
[26. Juli 2010 um 12:11]
Ja
(Wie immer, wenn Politik im Spiel ist "aber wir wollen das hier machen" geht es schief ...) mfG Markus WARNUNG: Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie beinhalten Ich bin weder eine Suchmaschine, noch ein Nachschlagewerk - PNs zu Themen die im Forum stehen oder dorthin gehören, werde ich nicht beantworten. Bilder bitte NICHT über Imageshack oder andere Imagehoster einbinden! |
Beniko
Epoxy-Meister Registriert seit: Jan 2004 Wohnort: Bad Neuenahr-Ahrweiler Verein: Solaris Beiträge: 220 Status: Offline |
Beitrag 7229931
[26. Juli 2010 um 21:27]
Nach jetzigen Erkenntnissen soll das Gelände nur für 250000 Personen geeignet sein, aber es waren ja wohl mehr als 1,5 Millionen Menschen dort gewesen.
Die Frage ist: wer trägt hier die Verantwortung? M. f. G. Benedikt |
FalkE
Wasserratte Registriert seit: Apr 2005 Wohnort: Lippstadt Verein: Beiträge: 927 Status: Offline |
Beitrag 7229932
[26. Juli 2010 um 22:19]
Tja,
für die hohen Tiere und Politiker, die meiner Meinung nach Hauptverantwortliche sind, gehört es halt eben auch zum Job, mal Trauermine zu zeigen. Ich find es nur immer wieder sehr erschütternd, dass diese Machtentscheidungen Menschenleben fordern. Es geht und es nimmt immer mehr zu, dass aus Profit weniger Rücksicht auf Einzelne genommen-leider... Mir kommen manchmal bei Reportage, über diese Tragödie, die Tränen. Menschen wie ich wollen einfach feiern....und sehen die Sonne nur noch untergehen... in trauer... Dennis Aus Egoismus handeln wir zum Nachteil der anderen und er bringt es mit sich, das unser gegenwärtiges Glück, unser gegenwärtiger Wohlstand auf Kosten der weniger Glücklichen gehen. Das sollten wir uns vor Augen halten. |
Harald
SP-Schnüffler Registriert seit: Mär 2001 Wohnort: Deutschland, 71069 Sindelfingen Verein: Beiträge: 756 Status: Offline |
Beitrag 7229934
[26. Juli 2010 um 23:05]
Die Wahl des Veranstaltungsgeländes war doch sowieso extrem miese: wie kann man nur auf einem Schotterareal eine Tanzparty veranstalten?
Da kriegt man doch schnell Blasen an den Füssen! Warum hat man nicht ein Stück Autobahn gesperrt und dort die Veranstaltung durchgeführt? Man hat dies ja auch 1 Woche zuvor für ein Kaffeekränzchen auch gemacht! Ein derartiger Veranstaltungsort wäre angenehmer als ein Schotterplatz und sicherer, da es mehr Zugangswege gegeben hätte. |
Lavalle
Epoxy-Meister Registriert seit: Mär 2008 Wohnort: Germany Verein: RAMOG / TRA 11185 - L2, Präfekt. Beiträge: 308 Status: Offline |
Beitrag 7230931
[01. August 2010 um 12:29]
Zitat: Die Zahlen waren in den letzten Jahren immer geschönt um ein "Riesen" Spektakel als "Super" Event werbewirksam anzupreisen. In Berlin mögen es mal 1 Mio gewesen sein. Später nimmer. Jetzt waren es nicht mehr als max 25o Tsd., ein größerer Rest war über die ganze Stadt verteilt, sagen einige Feuerwehrleute und vor Ort Beobachter, wurde teils auch in den lokalen Radiosendern so gemeldet. Den gröbsten Fehler soll nun letztendlich die Polizei* gemacht haben, die zwar oben am Gelände sperrte aber entgegen der Absprache mit der Feuerwehr nicht gleichzeitig auch den Zugang zum Tünnel, sodass die Besucher wie die Fische in eine Reuse strömten. Anstatt dann den Sack los zumachen ( die Umzäunung zu öffnen, wie die FW forderte), ergriffen einige Polizisten härtere Maßnahmen um den Besucher ihren Willen einzuprägen und sie zurück zu drängen ( es sollen teils Knüppel eingesetzt worden sein), bis die dann Zäune einrissen, über die dann die ersten Opfer stolperten. Der Rest war dann unabwendbar. * Dass die Polizei _vorher_ massive Warnungen ausgesprochen hatte steht auf einem anderen Blatt, ihr Einsatz danach soll nicht so der Bringer gewesen sein. Anm.: ich sitze hier ziemlich vor Ort und bekomme daher die Feinheiten mit die die großen Medien nicht unbedingt bringen. edit: Schotter, Asphalt oder Parkett ist egal, es wird bei Ravern kaum Walzer getanzt Geändert von Lavalle am 01. August 2010 um 12:39 Wer Wahrheit in Tücher wickelt wird sie irgendwann nicht mehr erkennen. |
Harald
SP-Schnüffler Registriert seit: Mär 2001 Wohnort: Deutschland, 71069 Sindelfingen Verein: Beiträge: 756 Status: Offline |
Beitrag 7231923
[02. August 2010 um 11:55]
Nun, bei der Planung und der Suche für ein geeignetes Veranstaltungsgelände sollte der größere Zahlenwert genommen werden. So hat man Platzreserven und das Gedränge wird dann nicht so groß, wenn doch weniger Leute kommen.
Lieber ein zu großes Veranstaltungsgelände als ein zu kleines! Muss man unbedingt eine solche Veranstaltung auf einem Areal ausrichten, welches nur über wenige Zugänge verfügt? Eigentlich ist das Ganze von der Wesensart ein Umzug und solche Veranstaltungen finden eigentlich immer auf innerstädtischen Straßen statt! Am Besten führt man so etwas auf einer breiten Strasse, die über Querstrassen und/oder ebenes Areal leicht erreicht werden kann, durch. Warum gab es eigentlich so viele dedizierte Rettungswege, die für die Besucher gesperrt waren? Auf anderen Großveranstaltungen, wie dem Cannstatter Wasen müssen sich die Einsatzfahrzeuge auch mit Blaulicht und Sirene ihren Weg durch die Menge bahnen! Ich wüßte jetzt keine Großveranstaltung in Baden-Württemberg, bei der so viele Flächen im Umfeld für die Besucher gesperrt waren. Bezüglich des Bodens: ein Kiesboden ist für eine Tanzveranstaltung egal welcher Art wirklich nicht ideal, weil man leicht Steine in die Schuhe bekommt. Mir ist nicht bekannt, dass je zuvor eine der Loveparade vergleichbare Veranstaltung auf einem Kiesplatz stattfand! Ob den Leuten wirklich so egal ist, wie eine Partylocation beschaffen ist, will ich stark bezweifeln. Bei vielen Großveranstaltungen dürfte unbekannt bleiben, wie viele Leute im nächsten Jahr wiederkehren. |
tomcat
Epoxy-Meister Registriert seit: Dez 2002 Wohnort: Seeheim-Jugenheim Verein: SOLARIS-RMB Beiträge: 269 Status: Offline |
Beitrag 7231930
[02. August 2010 um 13:52]
Hallo,
mal ganz abgesehen davon, wer von offizieller Seite wie auch immer verantwortlich ist, möchte ich folgende Frage stellen: Gibt es in der beschriebenen Situation bei den Teilnehmern einen natürlichen eigenen Instinkt vor Gefahren, der sie davon abhält, in dieser brenzligen Situation durch einen solchen Tunnel zu gehen? Oder anders herum, vertrauen wir Menschen vollständig den Organisatoren, Behörden, Polizeikräften usw. und übergeben die Verantwortung für unsere eigene Sicherheit damit komplett anderen? Grüße, Thomas Geändert von tomcat am 02. August 2010 um 19:47 |
Oliver Arend
Administrator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Great Falls, VA, USA Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR Beiträge: 8351 Status: Offline |
Beitrag 7231931
[02. August 2010 um 13:57]
Einen natürlich Instinkt gibt es wohl nicht, da solche Menschenmassen wahrscheinlich erst seit 2000-2500 Jahren existieren. Außerdem wird das stärkste Gedränge ja irgendwo mitten im Tunnel oder vor dem Zugang zum Gelände sein, und nicht direkt am Eingang, so dass man zunächst keine direkt Gefahr erkennt.
Außerdem wären ja selbst mit Fluchtreflex sämtliche Fluchtwege versperrt gewesen. Oliver |
Harald
SP-Schnüffler Registriert seit: Mär 2001 Wohnort: Deutschland, 71069 Sindelfingen Verein: Beiträge: 756 Status: Offline |
Beitrag 7231933
[02. August 2010 um 15:15]
Staus in Tunneln sind grundsätzlich als gefährlich anzusehen. Ob Fußgänger oder Autos spielt keine Rolle!
Daher sollte man grundsätzlich solche Situationen vermeiden, in dem man dafür sorgt: * dass Tunnel keine zusätzlichen Engpässe aufweisen * dass Tunnel zügig verlassen werden können * wenn es doch stockt, ist der Tunnel am Eingang abzuriegeln Die Gefahr scheint übrigens nicht so klar zu sein. Ich kann mich mal erinnern, dass es 2001 zu einem stau im Engelbergtunnel kam, weil unsere Polizei mal wieder Lust auf Polizeikontrolle hatte und hierfür den Parkplatz nördlich des Engelbergtunnels auswählte. Gab einen schönen Stau zu einer Zeit, wo man mit sowas nicht rechnete, was keine Freude bereitet. Gut, ich wurde nicht gefilzt, aber nervig war es schon! Und was wäre, wenn einer im Tunnel auf das Stauende geknallt wäre? Ich habe das den ADAC gemeldet. Seitdem gab es keine derartige Polizeikontrolle nördlich des Engelbergtunnels nicht mehr! |