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Neil

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Neil

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Beitrag 113946 , Schrittmotor für Teleskop [Alter Beitrag14. Februar 2007 um 15:38]

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Hi,

ich habe hier ein Teleskop herum stehen. Das hat die Möglichkeit einen Motor anzuschließen für eine automatische Nachführung. Ich habe mir jetzt überlegt, dort einen Schrittmotor anzuschließen und diesen über einen einfachen Frequenzgenerator anzutreiben. Die Frage ist nun, ist ein Schrittmotor von der Auflösung her fein genug?
Ich wollte einen standard Motor mit 200 Schritten pro Umdrehung wählen. Diesen kann ich direkt an die Achse anschließen wo jetzt das Handrad dran ist, oder über ein vorhandenes Zahnrad welches dann nochmal weiter untersetzen würde. Ich tippe mal auf so 10:1. Leider habe ich noch nicht heraus gefunden wieviele Umdrehungen des Handrades eine komplette Umdrehung der Hauptachse ergeben. Da es über ein Schneckengetriebe ist, ist es dem entsprechend viel. Der Umfang beträgt ca. 233mm und ein Zahnabstand etwa 1,66mm. Das wäre dann eine Untersetzung von 140:1. Das ist auch die Anzahl der Zähne des zweiten Rades (am Handrad).
Wenn ich also mit 200 Schritten arbeite, beträgt ein Schritt in etwa 3,08s. Ich müßte also alle 3,08s einen Schritt machen damit das Bild nicht abwandert.
Wie sieht es da aber mit dem fotografieren aus, ist das noch zu wackelig, wären feinere Schritte wirklich nötig? Dann könnte ich evtl. über das zweite Rad das ganze nochmal durch 10 teilen, also alle 0,3s ein Schritt. Bei der Fotografie hängt das stark mit der Vergrößerung zusammen. Leider habe ich da keine Erfahrung in welchen bereichen man sich da bewegt. Welche sinnvoll sind für die Fotorgrafie mit einem einfachen Teleskop.

Gruß

Neil

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Reinhard

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Beitrag 113949 [Alter Beitrag14. Februar 2007 um 16:13]

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Hi,

mit einer besonders fundierten Auskunft kann ich dir leider nicht helfen. Das Teleskop der Salzburger Volkssternwarte (Celestron C14) wird auch über Schrittmotoren nachgeführt. Ich habe keine Ahnung von der Übersetzung aber rein akkustisch würde ich sagen dass die Nachführung mit 1-2 Schritten pro Sekunde arbeitet. Die genaue Geschwindigkeit hängt aber auch vom beobachteten Objekt ab. Es ist aber schon eine Weile her dass ich das letzte mal dort war.

Gruß
Reinhard
Neil

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Neil

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Beitrag 113952 [Alter Beitrag14. Februar 2007 um 16:19]

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Hi,

an so ein Geräusch bei der Sternwarte in Recklinghausen kann ich mich auch erinnern. Das klang so wie eine nervöse Uhr. Etwas schneller als einmal pro Sekunde.

Gruß

Neil

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Andreas Mueller

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Beitrag 113958 [Alter Beitrag14. Februar 2007 um 16:52]

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Zitat:

Wenn ich also mit 200 Schritten arbeite, beträgt ein Schritt in etwa 3,08s. Ich müßte also alle 3,08s einen Schritt machen damit das Bild nicht abwandert.


Die Erde dreht sich jede Sekunde um 15 Winkelsekunden weiter. D.h. im von Dir vorgeschlagenen Schrittintervall bewegt sie sich um 45 Winkelsekunden. Ein 20cm-Teleskop erreicht eine Auflösung von gegen 0.5 Winkelsekunden. Damit Du diese Auflösung nicht durch Nachführfehler kaputt machst, musst Du also mindestens 100mal schneller schalten, also mit mindestens 30Hz. Das Problem dabei ist, dass die digital arbeitenden Schrittmotoren zusätzlich Vibrationen verursachen. Wenn man den Motor jedoch mit einem Sinus-Signal ansteuert, kann man eine für Fotographie geeignete Nachführung erhalten. Ein einfacher Synchronmotor leistet dies viel günstiger, man muss nur noch die Frequenz steuern können...
Neil

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Beitrag 113959 [Alter Beitrag14. Februar 2007 um 16:57]

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Zitat:
Das Problem dabei ist, dass die digital arbeitenden Schrittmotoren zusätzlich Vibrationen verursachen.



Habe daran garnicht gedacht, das der Motor selber so stark vibriert wenn er mit 3Hz betrieben wird.
Die Aussage "100mal" schneller ist sehr hilfreich. Das kann ich dann ja mal versuchen mit der Auflösung von meinem Teleskop zu verrechnen um die geeignete Frequenz zu bekommen.

Danke an alle für die Infos.

Gruß

Neil

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Reinhard

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Beitrag 113969 [Alter Beitrag14. Februar 2007 um 17:27]

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Hi,

die 0,5 Bogensekunden sind aber das theoretische, durch die Beugung begrenzte, Auflösungslimit einer 20cm Optik. Ich hoffe ich trete Neil nicht zu nahe wenn ich die Vermutung äussere dass sein Teleskop das nicht schaffen wird. jesus
Außerdem findet man in Europa wahrscheinlich nirgends Plätze mit einem derart gutem Seeing. Zu guter letzt kann hier auch noch die Auflösung des Films/Bildsensors (abhängig von der Brennweite) die Auflösung begrenzen. Wenn man z.B. eine Canon EOS 30D mit ca. 6,5µm großen Pixeln verwendet, braucht man immerhin eine Brennweite von mindestens 2,6m um 0,5 Bogensekunden aufzulösen.

siehe auch:
Wikipedia Beugungsscheibchen
Wikipedia Seeing

Gruß
Reinhard
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Beitrag 113978 [Alter Beitrag14. Februar 2007 um 17:40]

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Hi,

da tritts du mir tatsächlich nicht zu nahe. Es wäre aber doch trotzdem schön im Rahmen des möglichen (finazierbaren) das best mögliche Ergebnis zu bekommen. Es stellt sich ja auch die Frage, wie sich die Fehler aufaddieren. Wenn das gewackel durch das Schrittweise nachführen innerhalb der Auflösung des Teleskops keine Effekte hat, ist das gut. Ich denke aber schon das es da was geben wird.
Das ganze wird dann wiederum durch die Pixelgröße relativiert.
So eine Steuerung zu bauen die best möglich ist, hält mir die Option offen auch mal was besseres an Teleskop zu besorgen. Ich bin da immer noch an einen Spiegel dran der ca. 50cm Durchmesser hat. Der stammt aus einem Labor für Glasfehlerinspektion und ist für ein Teleskop geeignet. Nur wird das Gestell für diesen Spiegel wohl schwieriger (schwerer) werden als die Steuerung.
Zu dem Beobachtungsstandort. Da bin ich leider etwas gearscht. Auf der anderen Seite steht ein Gewächshaus mit 500W Natriumdampflampen alle paar Meter. Da muss ich noch ein Filter rein der das Spektrum der Lampe möglichst heraus filtert. Dann wird zwar das beobachtete Objekt auch dunkler, aber ich kann es immerhin noch sehen. Zum Glück sind die Lampen nicht ewig an und das Teleskop transportabel. In Rumänien konnte man doch einiges mehr sehen und da wird es mal mit hin genommen.

Gruß

Neil

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Andreas Mueller

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Beitrag 113979 [Alter Beitrag14. Februar 2007 um 17:41]

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Zitat:
Wenn man z.B. eine Canon EOS 30D mit ca. 6,5µm großen Pixeln verwendet, braucht man immerhin eine Brennweite von mindestens 2,6m um 0,5 Bogensekunden aufzulösen.



Bei einer Cassegrain-Optik erreicht man das spielend. Nur im Primärfokus braucht man schon einen ganz anständigen Spiegel, wenn man das hinkriegen will. Aber auch dort ist man mit einer 2x oder 3x Barlowlinse sehr bald dort.

Auch wenn man nicht die ideale Auflösung erreicht: besser als 15 Sekunden ist einfach, und da würde man mit 1Hz bereits die Auflösung durch ungenügende Nachführung verschlechtern.
hybrid

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Vielleicht wäre auch ein Dobson Teleskop mit einer Poncet-Plattform für Dich interessant?

http://de.wikipedia.org/wiki/Dobson-Teleskop

http://www.otterstedt.de/wiki/index.php/%C3%84quatoriale_Plattform
http://www.csastro.org/gallery/article1.htm

Das sind beides für mich die elegantesten Lösungen für das jeweilige Problem wink

Grüße
Malte

Neil

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Hi,

diese Montagen kenne ich. Ist sehr beliebt bei Teleskopbauern, weil man relativ wenig mit Lagern zu tun hat. In dem letzten Link steht das ja auf Teflongleitlagern.
Hier kann man auch sehr schön Techniken aus dem Raketenbau einsetzen. So habe ich bei meinem jetzigen Teleskop das Rohr durch eine Pertinaxröhre ersetzt. Das alte hatte eine Beule durch einen Sturz bekommen. Ich weiß allerdings nichts, ob es auch richtig große Durchmesser noch aus Pertinax gibt. Ich würde dann sowieso lieber eine Rohrkonstruktion nehmen, damit im Rohr die Luft besser abkühlen kann.
Erstmal werde ich aber am kleinen Teleskop basteln. Neben dem Motor steht noch ein Adapter für eine Kamera an. Ich hatte mir vor Jahren mal einen Adapter aus Holz und Kupferrohre gebaut, jetzt mit Drehbank kann das alles etwas professioneller geschehen.

Gruß

Neil

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