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Peter
alias James "Pond"
Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: D-84034 Landshut Verein: Solaris-RMB Beiträge: 2235 Status: Offline |
Beitrag 133610
, Dem Netzaffen Zucker geben?
[08. Dezember 2007 um 11:27]
Die meisten von uns finden das Internet gut, denke ich mir. Viele sind womöglich sogar begeistert von den neuen Möglichkeiten, die es bietet (mir fällt da natürlich sofort RMB ein ). Man kann aber auch kritische Gedanken haben. Wäre es gut, wenn wir eines Tages nur noch in Second Life virtuelle Raketen starten? Also ich bleibe da lieber altmodisch.
In der Süddeutschen Zeitung ist mir dieser Artikel aufgefallen, in dem der Autor richtig losledert über Wikipedia und "Web 0.0". So tauft er den "User Generated Content", in "Loser Generated Content" um, zitiert den Wikipedia-Mitbegründer Jimmy Wales mit der Aussage "Um Himmels willen! Ihr seid doch auf dem College. Wie könnt ihr da diese Enzyklopädie für eure Studien nutzen!" und schließt mit der Frage: "sollen wir uns deshalb von jeder Idiotie in die Zukunft führen lassen?" Ganz egal was meine eigene Meinung ist, mir gefällt es immer, wenn jemand auch mal ganz andere und gerne auch radikale Gedanken ausspricht. Aber was meint ihr dazu- hat der Typ eher recht, oder liegt er voll daneben? Geändert von Peter am 08. Dezember 2007 um 11:28 |
MarkusJ
Gardena Master of Rocketry
Registriert seit: Apr 2005 Wohnort: Kandel Verein: Beiträge: 2148 Status: Offline |
Beitrag 133615
[08. Dezember 2007 um 14:29]
Ich bin nur sehr kurz durch den Artikel geflogen und stimme in einem Punkt voll zu: Die Privatsphäre gehört nicht ins Internet.
Eine Menge "Web 2.0"-Content ist schlicht und ergreifend Datenmüll, Ramsch der überall hingehört, aber bestimmt nicht ins Internet. Diverse Seiten wie Youtube, MySpace und Konsorten enthalten zu 99% Schwachfug. Inzwischen werde ich von meinen jüngeren Geschwistern ausgelacht, weil ich die strikte Meinung vertrete, dass Internetseiten in erster Linie Informationen enthalten sollen, und nicht dazu dienen, die eigene Privatsphäre auf dem Silberteller auszubreiten. (Ich sage nur piczo *würg*) Ich will aber auf gar keinen Fall pauschal alle Blogs, Foren etc. verteufeln, es gibt genug positive Beispiele. Das Problem ist, dass viele aus meiner und den nachfolgenden Generationen nicht mehr in der Lage sind, zwischen Internet und dem Rest des Lebens zu trennen. Wie im Artikel erwähnt: "Ich Blogge, also bin ich". Die Frage ist: Wo zieht man die Grenze, und wie schützt man das Web vor der Trash-Flut? Zensur ist weder Möglich, noch vertretbar. Nur: Es ist nicht zu erwarten, dass die (jungen) Leute lernen, ihr Hirn einzuschalten, bevor sie ihren Müll im Netz abladen. In Zeiten, in denen Informationen bares Geld Wert sind, in Zeiten, in denen der Staat schon dabei ist, die Privatsphäre seiner Mitbürger auszuhöhlen, ausgerechnet in diesen Zeiten verlernt der Mensch, wie wichtig die Privatsphäre ist! mfG Markus WARNUNG: Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie beinhalten Ich bin weder eine Suchmaschine, noch ein Nachschlagewerk - PNs zu Themen die im Forum stehen oder dorthin gehören, werde ich nicht beantworten. Bilder bitte NICHT über Imageshack oder andere Imagehoster einbinden! |
Turambar
SP-Schnüffler
Registriert seit: Jun 2005 Wohnort: Österreich Verein: Beiträge: 874 Status: Offline |
Beitrag 133616
[08. Dezember 2007 um 14:51]
Meine Güte, lasst sie doch. Euch zwingt keiner, Privatdaten ins Netz zu stellen. Wenn euch youtube und Web2.0 sören, geht halt nicht auf die entsprechenden Seiten. Früher schrieb man seine Probleme an Dr. Sommer, die wurden dort veröffentlicht, und Millionen andere haben's gelesen. Heute macht mans halt übers Internet.
Zitat: das ist doch schwachsinn, sag mir EINEN vernünftigen Grund warum das eintreten soll! Der Mensch lebt trotzdem weiter, egal ob das Internet da ist oder nicht. Leute die solche Artikel schreiben sind für mich diejenigen, die wirklich vom Internet geschädigt wurden. Die können nämlich keine Grenze zwischen dem Real und dem Virtual Life ziehen. Wenn ich meine Daten und Meinungen ins Internet stelle, darf ich mich nicht aufregen dass jeder diese Dinge auch lesen kann. So ist das Internet nunmal - Alles was ich hier schreibe, kann irgendwann gegen mich verwendet werden. Daran kann keiner was Ändern. Bei der Eroberung des Weltraums sind zwei Probleme zu lösen: Die Schwerkraft und der Papierkrieg. Mit der Schwerkraft wären wir fertig geworden. - Wernher Freiherr von Braun http://are.modellraketen.at MfG Stefan |
Neil
99.9% harmless nerd
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Delft Verein: SOLARIS Beiträge: 7776 Status: Offline |
Beitrag 133631
[09. Dezember 2007 um 11:14]
Zitat: Ich sehe das wie Turambar. Ich habe von den ganzen Bloggern noch nichts mit bekommen, weil ich nur nach Informationen suche. Okay, würde ein Blogger die Stichworte verwenden nach den ich suche, dann wäre seine Seite auch dabei, aber evtl. finde ich ja da die Info die ich brauche. Was ich nur etwas schlimm finde, die machen ohne Ende Traffic, was nach irgend einer Studie in einigen Jahren zum Kollaps führen kann. Dann habe ich auch was gegen Datenmüllproduzenten. Ich habe da Peter mit zitiert, weil ich die Idee, virtuelle Raketen starten zu lassen, irgendwie toll finde. Man kann da was richtig großes bauen und es kostet nichts. Man kann sich geile Motoren mit effekten erzeugen die es nie geben wird. Z.B. ein Regenbogenrauch. Leider ist das virtuelle Leben noch nicht ausgereift genug als das man das genießen kann. Ein brauchbares HMD kostet ca. 50.000 USD. Viel zu teuer um das als Privatperson zu besitzen. Oder was ist mit virtuellen Welten die es dank der Physik nie geben wird. Das wäre etwas was ich nicht verpassen möchte. Aber alles nur als Spaß und nicht als Ersatz für das richtige Leben. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Heiko
Epoxy-Meister Registriert seit: Nov 2003 Wohnort: Hachenburg Verein: Solaris RMB e.V. Beiträge: 404 Status: Offline |
Beitrag 133721
[11. Dezember 2007 um 12:05]
Ich finde, am Anfang weist der Artikel vorallem auf die Gefahr hin, das es viel Pseudo-Wissen im Internet gibt und es immer Schwieriger werden wird, dies voneinander zu unterscheiden.
Interesant finde ich auch das Zitat "das Internet als globale Hirnmaschine" zu betrachten. Bei dem Zeug was da drin ist, ist es schlimmer als jeder pupertierende Junge. Für mich ist das Internet einfach eine grosse Ansammlung an Wissen (und leider auch Unwissen) und auch die Möglichkeit sich weltweit auszutauschen. Aber wie Neil und Turambar schon sagten, es obligt einem Selbst, wo man sich im Internet rumtreibt. Allerdings, muss man immer skeptischer werden, wenn man auf Wissen im Internet zugreift, es wird immer schwieriger Wissen von Unwissen zu unterscheiden. Und auch ein grosses Problem mit Web 2.0 und den Bloggern, "Die Wahrheit ist nicht demokratisch". MFG Heiko Physiker sind universell einsetzbar, jeder sollte einen haben. |