Achim, da dürftest Du die Betriebsamkeit des Gesetzgebers überschätzen. Der springt nicht gleich, bloß weil wir mal über was reden. Ich finden Stefan´s Einwurf schon berechtigt:
Zitat:
Original geschrieben von Stefan W
Wie verträgt sich der Verkauf von Raketenmodellbausätzen und A/B/C-Motoren in Modellbau- und Spielwarenläden mit Sport, Forschung und Lehre? Ich bin ziemlich sicher, daß die meisten Kunden dort solche Fluggeräte "just for Fun" kaufen.
Das sollte man versuchen zu klären. Ich dribble mich da mal ganz vorsichtig in den Strafraum:
Als Kinder sind wir in den Laden gegangen, haben Fußbälle gekauft und anschließend bis ultimo gekickt. Das war Sport. Nicht weil wir viel gelaufen sind, sondern weil wir uns so gut es ging nach den Regeln einer weltweit
anerkannten Sportart gerichtet haben. Man kann es wohl als
Breitensport bezeichnen, weil wir es einfach zum Spaß betrieben haben.
Dem entspricht m.E. wenn man im Laden oder beim Versandhandel seine T1 Raketen kauft und sie auf der grünen Wiese fliegen läßt. Auch das ist für mich "Breitensport" selbst wenn es nur wenige tun, und auch wenn die es selbst nicht gleich als Sport erkennen sollten.
Wenn ein Straßenfußballer
Leistungssportler werden will, muß er sich einem Sportverein anschließen und die international gültigen Regeln einhalten. Für Raketenflieger heißt das:
FAI.
Nun kann ich mir verschiedene Freizeitbeschäftigungen einfallen lassen, z.B. Medizinballschubsen oder Nasenbohren. Damit das eine anerkannte Sportart wird, müßte ich allerhand Anstrengungen unternehmen, irgendwann einen internationalen Dachverband gründen, verbindliche Regeln einführen usw. Klappt hoffentlich nicht immer:
Jeder Irre, der Menschen oder Tiere quält, macht das "Just for Fun". Spaß an sich ist also kein Maßstab und in vielen Fällen eben NICHT positiv. Gladiatorspiele wie "Menschenjagd mit Gummigeschossen" brächten sicher sehr viel Bewegung an der frischen Luft, sind aber noch lange kein Sport. Eigentlich ist es ganz einfach: Sport ist verantwortbarer, regelkonformer Spaß der bei Aktiven wie Zuschauern positive soziale Wirkungen auslösen soll. Das gilt natürlich auch für FAI. Und weil Sport so schön sozial ist und "die Kids von der Straße holt" läßt sich Vater Staat nicht lumpen und fördert seine Sportler nach Kräften; von der Steuererleichterung bis hin zu freundlicher Gesetzgebung. Darauf sollte man aufbauen! "Just for Fun" ist dagegen ein Argument welches den Staat überhaupt nicht beeindruckt, und das mit Recht, siehe weiter oben.
HPR -zumindest die größeren Kaliber- paßt m.E. weder in die Schublade "Breitensport" noch ist es "Leistungssport". Um das zu ändern müßte die FAI entsprechende Kategorien neu aufnehmen, was ja eigentlich möglich wäre. Eine ganz andere Frage bliebe dann, ob "Sport-HPR" noch den Spirit von "Original-HPR" hätte. Nach meinem Verständnis geht es HPR um zweckungebundenes Spaßfliegen mit großen Teilen, ohne aufgesetzte Forschungsambitionen und ohne Wettbewerbsdruck.