AlexanderM
Epoxy-Meister
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Zitat: Nein, die meinen das leide ernst. Da gibts noch andere Sachen, die ich aus diesem Grund nicht anbieten kann/darf! (z.B. GWIZ DCS)
Hi, das mit dem GWIZ habe ich auch schon einmal gelesen und anfangs noch die Pointe gesucht. Aber leider muß man immer wieder dazulernen, was die Einfalt mancher Herrschaften angeht. Übrigens: Ist der Solaris-MAGIER nicht so etwas ähnliches wie der GWIZ? Wenn ja, darf der MAGIER denn dann überhaupt an US-Bürger verkauft werden? Aus Sicherheitsgründen? Spaß beiseite. Das SPLASH mag ja ein gutes Programm sein, aber ob die Flugtrajektorie einer ungelenkten Rakete oder gar der Landepunkt einer Rak mit Fallschirmbergung überhaupt auch nur halbwegs zuverlässig vorhergesagt werden kann, wage ich zu bezweifeln. Was ist z.B., wenn der Antrieb (besonders bei Clustern) etwas asymmetrisch verläuft oder eine Leitfläche etwas krumm geworden ist? Ich habe selber schon erlebt, daß ein Modell, das bereits mehrere Male erfolgreich (d.h. senkrecht) geflogen ist, plötzlich eine "Bogenlampe" flog, weil irgend etwas ein klein wenig anders war. Und meine Modell sind allesamt noch sehr einfach verglichen mit dem, für das SPLASH gedacht ist. Man müßte es also ausprobieren (Shareware?!), aber das dürfen wir ja nicht. Mit besten Grüssen, Alexander
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tr0815
Raketenbauer
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Zitat: ... , aber ob die Flugtrajektorie einer ungelenkten Rakete ... überhaupt auch nur halbwegs zuverlässig vorhergesagt werden kann, wage ich zu bezweifeln.
Sollte möglich sein! Nach diesem Motto arbeiten Geschosswerfer (Katjuscha u.ä.) ... Christoph
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Oliver Arend
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Ich schließe mich Christoph an, ich würd auch gerne wissen wie das funktioniert...
Oliver
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MarkusJ
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Wenn wir schon dabei sind (fällt mir gerade so ein): Christoph, das "BallFlug" Programm zu dem Vortrag in Edenkoben, arbeitet das nach deiner Formel, oder Iterativ? Es ist nämlich nach Neils Stellvertretervortrag eine Diskussion darüber entstanden, ob deine Formel oder eine iterative Herangehensweise exakter ist, wobei Peter letzterer Ansicht war. Wie die Vergleichswerte dann ausgefallen waren, ist mir leider entfallen, ich erinnere mich noch dumpf daran, dass die Abweichung allerdings recht gering (glaube so +/-200 Meter).
mfG Markus
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tr0815
Raketenbauer
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Hallo!
1. BallFlug Die Formael stammt nicht von mir. Die Grundlage kommt von Fehskens und/oder Malewicki. Die Idee ist, die Bewegung in zwei Phasen zu zerlegen und die Gleichungen dann zu lösen. Die Lösung ist damit exakt, aber das Modell ist ungenau. Ich plane noch Flüge bei Windstille!!!, um die Ergebnisse zu überprüfen. 2. Iterative Lösung Auch hier hängt das Ergebnis vom Modell ab. Weiterhin sind das Verfahren und die gewählte Schrittweite von Bedeutung. Aber das Modell ist entscheidend für das Ergebnis.
3. @Oliver Prof. W. Wolff: Raketen und Raketenballistik Da stehen ein paar Ansätze ...
Christoph
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Andreas Mueller
Epoxy-Meister
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Zitat: Ich schließe mich Christoph an, ich würd auch gerne wissen wie das funktioniert...
Einfach: nimm ein beliebiges Buch über die Physik des Massenpunktes, wende die dort beschriebenen Prinzipien auf eine Rakete an, dann erhältst Du eine Differentialgleichung 2. Ordnung mit drei Unbekannten. Darin steht vor allem auch die Schubfunktion (zu messen), die Dichte und Temperatur in Abhängigkeit der Höhe (zu messen, man kann allerdings den atmosphärischen Temperaturgradienten in sehr guter und physikalisch plausibler Näherung als stückweise konstant annehmen, und dann die Dichte mit der hydrostatischen Gleichung interpolieren), und die Geschwindikeitsabhängigkeit des c_w. Wenn Du alle diese Faktoren ausreichend genau kennst (dafür geben die Erbauer und Betreiber von (Raketen-)Artillerie-Systemen riesige Summen aus), kannst Du die Bahnen mit irgend einem guten numerischen Verfahren integrieren (Euler ist kein gutes Verfahren, aber Runge-Kutte oder Fehlberg sind geeignet). Eine Schrittweite von 2s für die Freiflugphase ist ausreichend für eine Genauigkeit von einigen Metern. Für die Schubphase muss die Schrittweite so klein sein, dass der Schub während eines Schrittes sich nicht zu stark ändert, hier wäre zum Beispiel Fehlberg mit adaptiver Schrittweitensteuerung gut. Natürlich kann man das auch für ein Modell machen, welches die Rakete nicht nur durch einen Punkt approximiert, sondern auch die Lage berücksichtigt. Schau dazu im genannten Physikbuch unter "Eulersche Winkel" und "Eulersche Gleichungen" nach, dann hast Du wieder eine Differentialgleichung 2. Ordnung, diesmal mit 6 Unbekannten. Und Du musst jetzt auch noch den Trägheitstensor und die Normalkräfte kennen. In der Praxis rechnet man oft mit einem Massenpunktmodell und approximiert die Winkeländerung durch Wind durch ein Polynom, das ist für praktische Zwecke genau so gut , aber die Gleichungen werden viel billiger. Eine Alternative zur numerischen Integration sind die Näherungsformeln von Fehskens/Malewicki (die natürlich noch viel älter sind). Denen fehlt aber: Dichteabnahme mit der Höhe, Zeitabhängigkeit des Schubes, Massenänderung während der Schubphase, Temperaturabhängigkeit der Schallgeschwindigkeit (nur für transsonische Geschosse). Alle diese Dinge kann man aber mit Hilfe einer Störungsreihe berechnen, aber man muss möglicherweise ziemlich viel arbeiten, denn die erste Näherung konvergiert bei gewissen Motoren nicht. Zum Beispiel ist die Schubkurve des K185 so weit von den Annahmen der Näherungsformeln entfernt, dass die Konvergenz der Störungsreihe sehr schlecht wird. Daher ist es für solche Motoren besser, eine numerische Integration vorzunehmen. Übrigens ist die Genauigkeit der Näherungsformeln viel besser als die Toleranz der Motoren oder die Genauigkeit, mit der Modellbauer den c_w ihrer Modell kennen. Für alle praktischen Zwecke der Modellbauer sind die Näherungsformeln absolut ausreichend, die Simulation ist eigentlich ein Verschwendung von CPU-Zeit.
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Neil
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und das alles nur um anderen Leuten die Sachen kaputt zu machen. Gruß Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
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