pmbond
Poseidon
Moderator
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Hi
Euer Körper hat eine Durschnittstemperatur von ca. 37 Grad. Warum aber empfindet man einen raum mit 22 Grad als angenehm warm ? Ohne zu frieren ?
Das ist mir beim Baden eingefallen vllt, weiß ja jemand von euch ne Antwort.
Gruß Pascal
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astronomie
Wasserraketenbauer
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Ich vermute mal dass weil die 37 C iim Körper ist. Und wenn du in einem Raum bist findest du bei 22 C angenehm warm, weil die Temperatur auf die Haut und Körper geht. Wenn das nicht stimmt einfach sagen. Viele Grüße Fabian
Wissen ist Macht.
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LaCroix
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Moderator
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Hat sicher was mit dem wärmeleitkoeffizienten der Umgebungsluft zu tun.
Bei ca 22 grad ist sie hoch genug, um ein angenehm temperiertes Luftpolster um deinen Körper zu erlauben.
Daher ist es bei Wind "kälter", weil dieses Luftpolster verblasen wird. (Windchill-effekt). Dann spüren wir die tatsächliche Temperatur.
Gruß, Thomas
Und damit treibe ich mich selbst in den Ruin!!!
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Neil
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Hi,
dazu habe ich mir auch schon mal gedanken gemacht. Der Körper kann keine absoluten Temperaturen empfinden, sondern nur die Änderung des Energiefluß zwischen Haut und Umgebung. Das bedeutet, ein Fluß von Körper zur Umgebung ist kalt, ein Fluß von Umgebung zum Körper ist warm. Das ist aber leider nicht ganz so einfach. Den dann würde ja alles >Körpertemperatur erst warm wirken. Es ist also nur der Energiefluß den wir spüren und da hat jeder seinen persönlichen Grenzwert von Warm und Kalt. Das ganze ist aber so, das der Energiefluß bei niedrigen Temperaturen höher sein kann als bei höheren Temperaturen. Wenn wir z.B. unsere Hände in Schnee oder Eiswasser halten und diese dadurch sehr stark abkühlen lassen, dann wirkt sonst kaltes Wasser wärmer als sonst. Durch das herunter Kühlen der Hände ist ein großer Energiefluß bei kleiner Umgebeungstemperatur gegeben. Ganz am Anfang habe ich behauptet, das wir aber nur die Änderung des Energieflußes empfinden. Dazu bin ich gekommen, weil der Körper immer nur relative Änderungen wahr nehmen kann. Schauen wir z.B. in einem dunklen Raum auf einen kleinen hellen Punkt, so wird er verschwinden, weil sich das Bild nicht ändert. Gleiches gilt auch mit Schmerz. Wenn ich ein Schmerz lange genug habe (Blase am Fuß), werde ich irgendwann den Schmerz nicht mehr empfinden. Auf die Temperatur bezogen, am Anfang brauche ich etwas Zeit um mich an das zu warme Badenwasser zu gewöhnen, dann geht es aber. Einmal weil die Differenz des Energieflußes abnimmt und weil der Energiefluß selber abnimmt, weil mich das Wasser ja aufwärmt. An sich ein sehr interessantes Thema.
Gruß
Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
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trutzi
Anzündhilfe
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Moin Moin, Die Körpertemperatur auf der Haut beträgt im allgemeinen nicht 37 °C. Wenn man z.B. in einer warmen Sommernacht nahezu unbekleidet herumliegt, so ist meistens zu fühlen, dass der Rücken - sofern dieser nach oben liegt - noch eine ganze Ecke kälter ist, als die Finger. Und Hände haben in den sältensten Fällen annäherend Körpertemperatur. Der Kopf, die Achselhöhlen und der Genitalbereich hingegen haben bei einem freistehenden Menschen die größte Temperatur. Der Körper ist einfach durch seine isolierende Fettschicht so gebaut, dass er möglichst wenig energie aufwenden muss, um seine Peripherie warm zu halten. Für die Haut ist es so z.B. auch kein Problem auf 10°C abgekühlt zu werden und dennoch nicht abzusterben. Beim Herz darf das nicht passieren - zumindest nicht im Betrieb. Wenn wir uns etwas Kleidung anziehen, dann sinkt die Wärmeaustauschsgeschwindigkeit noch weiter ab. Die gesamtwärmemenge die der Körper braucht, um die minimale Hauttemperatur (je nach fettschicht eben die Temperatur, die das aufrechterhalten von 37°C an den wichtigen Organen gewährleistet) zu halten sinkt weiter, oder die Hauttemperatur steigt in gewissen grenzen. Ist also ein Raum mit 22°C angewärmt, und nicht durch andere Strahlungseffekte beeinflusst - sprich dunkel und nicht in der Mikrowelle- dann ist die Wärmedifferenz in vielen Zonen des Körpers so gering, dass fast keine Energie notwendig ist, um die Haut warm zu halten - der Körper recyclet die Wärme zur Aufrechterhaltung der Organtemperatur und muss keine zusätzliche Energie aufbringen um andere Periphäre Organe zusätzlich anzuwärmen. Der Kreislauf wird runtergefahren, was wir als angenehm empfinden. Aber wehe man fängt an, sich zu bewegen... Dann muss der Körper teilwese sogar duch seine Verdunstungsmechanismen kühlen, damit die Hauttemperatur nicht überschritten wird. Beim Sonnenbad kommen zu der Umgebungspemperatur noch Energieeinträge im Infrarotbereich, weshalb einem bei 18°C in der Sonne schon verdammt warm sein kann. Die infrarote Strahlung, entfaltet ihre Wirkung aber erst direkt auf der Haut. Folgende Datei wurde angehängt:
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Neil
99.9% harmless nerd
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Hi,
das erklärt aber nicht warum unterschiedliche Temperaturen als gleich warm empfunden werden. Oder Warum werden gleichwarme Objekte mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit als anders warm empfunden? Das kann nur mit Energiefluß erklärt werden. Da spielt die Kerntemperatur noch keine Rolle.
Gruß
Neil
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hybrid
SP-Schnüffler
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@Neil Das mit der Wahrnehmung der Veränderung stimmt schon größtenteils, aber gerade beim Schmerz ist es nicht so. Viele Menschen haben chronische Schmerzen. Nach Deiner Aussage müssten diese Mensche sich alle von selbst heilen, das passiert aber nicht. Außerdem gibt es natürlich auch absolute Grenzen. z.B. wenn Du gaaanz langsam die Temperatur senkst, wirst Du zunächst nichts spüren, irgendwann aber merkst Du doch, daß es kalt geworden ist. Zum Thema warm/kalt anfühlen hast Du auch recht. Das sich bei Zimmertemperatur Dinge unterschiedlich warm anfühlen liegt an ihrer Wärmeleitfähigkeit/-transportfähigkeit. Alles was isoliert fühlt sich warm an, weil die Fingerkuppen sich erwärmen (die Kühlung durch die Luft fällt weg). Was wärme ableitet fühlt sich kalt an, da die Finger stärker gekühlt werden als von der Umgebungsluft. (wobei die Kerntemperatur ja die Heizung für die Fingerkuppen ist ) Grüße, Malte
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trutzi
Anzündhilfe
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Zitat: Original geschrieben von Neil
das erklärt aber nicht warum unterschiedliche Temperaturen als gleich warm empfunden werden.
Doch, denn die Hauttemperatur kann deutlich schwanken. Zudem habe ich ja auf Faktoren wie Kleidung (verminderung des Wärmeflusses, durch verringerung des Stoffaustausches) und IR-Strahlung hingewiesen. Wenn diese fehlen, und die Probanden nahezu gleichgut durchblutet und etwa gleichgroß und gleichschwer sind, dann wird die Empfindung etwa gleich sein. Ein kleiner Mensch wird eine kalte Umgebung eher bemerken, als ein großer mensch, da im bezug auf sein Körpervolumen die Hautoberfläche größer ist. Dieser Effekt nennt sich in der Fauna die BERGMANNsche Regel(Quelle: Linder Biologie). So sind beispielsweise Pinguine in kalten Zonen deutlich größer, als in warmen zonen (Kaiserpinguin - südpol - 125cm; Galapagospinguin - Äquator - 50cm) Zudem kann das Empfinden der Temperatur von chemischen Regelkreisen des Körpers verändert werden. Obdachlose Trinker erfrieren beispielsweise häufig schon bei recht moderaten Temperaturen, weil der Alkohol eine Weitung der Blutgefäße verurschacht, die erstens zu einer unnötigen Energieabstrahlung führt und zweitens dem Körper vermittelt, es sei deutlich wärmer, als es tatsächlich ist - deshalb trinkt man hier in Deutschland im Winter gerne Grog. Zucker hat eine ähnliche Wirkung. Gruß
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